Hannelore Schmidt

Mein Leben für die Schule

Im Gespräch mit Reiner Lehberger
Cover: Mein Leben für die Schule
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2005
ISBN 9783455094862
Gebunden, 288 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Loki Schmidt, 29 Jahre lang Lehrerin und zeitlebens engagierte Pädagogin, nimmt Stellung zur aktuellen Bildungsdebatte. Dabei erzählt sie auch von ihrer eigenen Zeit in der Schule und knüpft an ihre erfolgreiche Autobiografie an. Eine normale "Paukanstalt" hat Loki Schmidt als Schülerin nie erlebt. Sie hatte das Glück, so genannte Reformschulen zu besuchen. "Schule war einfach fabelhaft", so ihre Erinnerung. Als Lehrerin hat sie versucht, diese positiven Erfahrungen auch ihren Schülern zu vermitteln.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.04.2005

Ihr Eingeständnis, eine Ohrfeige im Notfall einem moralisierenden Wortschwall vorzuziehen, hat bereits für Furore gesorgt, berichtet Jeanne Rubner unaufgeregt, denn sie weiß, dass es sich bei Loki Schmidt nicht um eine pädagogische Hardlinerin handelt. Die Frau des ehemaligen Bundeskanzlers hat lange als Lehrerin gearbeitet; dass man ihre Erinnerungen an diese Zeit und Arbeit mit Gewinn liest, liegt vor allem daran, so Rubner, dass Schmidt an Reformschulen gearbeitet und selbst als Kind solche besucht hat - für ein Arbeiterkind wie Schmidt keine Selbstverständlichkeit. Reformschule, das hieß damals, fasst die Rezensentin zusammen: koedukative Erziehung, keine Prügelstrafe, kein Sitzenbleiben, Einbeziehung der Eltern, themenorientierter Unterricht, alles Ziele, die Schmidt dann selbst als Lehrerin umzusetzen versuchte. Von Schulpolitik wiederum hat Schmidt wenig Ahnung, weil sie sich dafür wohl nie interessiert hat, meint Rubner, weshalb sie Schmidts Erinnerungen eher im Rückblick, als Zeitzeugenbericht, denn als aktuellen Beitrag lesenswert findet. Als störend empfindet sie allerdings, dass der Verlag sich auf die Interviewform eingelassen und belehrende Fragen oder banale Antworten nicht redigiert hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.03.2005

Wenn Rezensentin Susanne Mayer überhaupt etwas an Loki Schmidts Buch "kritisieren" wollte, dann, dass es den "aktuellen Hintergrund" zu stark ausblendet. Schmidt schildere im Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Reiner Lehberger "Erstaunliches" aus ihrer eigenen Schul- und Lehrerinnenzeit oder, weiter zurückblickend, aus den zwanziger Jahren, wie beispielsweise die pädagogische Reformbewegung jener Zeit, in der Obrigkeitsdenken einem "lebensübergreifenden Lernen" weichen sollte. Einen Hinweis darauf, wie wenig von dieser "engagierten Pädagogik" heute noch übrig ist, vermisst die Kritikerin allerdings. Umso "interessanter" findet sie dagegen den journalistischen Umgang mit Schmidts pädagogischen Erinnerungen: So habe das Buch bereits herhalten müssen für ein "Revival" der Disziplindebatte; Schmidts "Ohrfeigen" seien von der Presse betont, ihr oberstes pädagogisches Prinzip jedoch, die Liebe zu ihren Schülern, weggelassen worden.

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