Zum einzigen Ergebnis weitergeleitet

Stephen L. Carter

Schwarz und weiß

Roman
Cover: Schwarz und weiß
Ullstein Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783550087691
Gebunden, 665 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Übersetzt von Sabine Hübner. Im Sommer 1952 treffen sich zwanzig einflussreiche Männer, um einen geheimen Plan zu beschließen, der die amerikanische Politik der nächsten Jahre steuern soll. Zwei Jahre später findet Eddy Wesley, der aufstrebende schwarze Literaturstar, einen der Verschwörer ermordet in einem Park. Als auch noch Eddys jüngere Schwester spurlos verschwindet, macht er sich gemeinsam mit Aurelia, seiner großen Liebe, auf die Suche nach der Wahrheit. Ihre Fragen und Nachforschungen führen sie mitten hinein ins Herz Amerikas und decken einen Abgrund aus mörderischen Manipulationen auf. Unerwartet findet sich Eddy in der Nähe des Präsidenten wieder und gerät ins Fadenkreuz des FBI; Aurelia, nun Gattin eines hoffnungsvollen Politikers, entdeckt, dass ihr eigener Ehemann tief in das Komplott verstrickt ist. Erst viele Jahre später löst sich das Rätsel - aber da sind die USA längst ein völlig anderes Land.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.01.2010

Ganz überzeugt ist Jonathan Fischer nicht von Stephen Carters neuem Roman "Schwarz und weiß". Laut Rezensent geht es um das Schicksal des schwarzen Amerika, um die dunkle Seite der Macht und Verschwörungen in Harlem, deren Einfluss bis in die Regierung reicht. Fischer betont, dass der amerikanische Schriftsteller das Milieu kennt, das er im Roman beschreibt. Als Jura-Professor an der Yale University ist der 55-jährige Afroamerikaner selbst Teil der sozialen und intellektuellen Elite Neu-Englands, wie der Rezensent weiß. Im Gegensatz zu seinen ersten Romanen jedoch, findet es Fischer übertrieben, wie der Autor den Plot "ins Historienwälzerhafte" über drei Jahrzehnte hinweg von Amerika nach Europa und Vietnam ausdehnt. Außerdem hält Fischer es für unglaubwürdig, dass die Liebe als Motivation für die langwierige Spurensuche des Protagonisten herhalten muss. Stark hingegen ist der Roman für den Rezensenten immer dann, wenn seine Verschwörungstheorien nahe an die Realität rücken und Carter in seinem eigenen Milieu recherchiert: "Dann tritt die Politik zurück und der Roman beginnt zu atmen".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de