Matthias Wanitschke
Methoden und Menschenbild des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Diss.
Böhlau Verlag, Köln 2001
Erstellt im Auftrag des Landesbeauftragten des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Während der Aufbau des Ministeriums für Staatssicherheit bereits gut erforscht ist, wurden seine ideologischen Prämissen bisher kaum hinterfragt. Man ging von einem kollektivistischen Menschenbild aus: der Mensch galt nicht als autonome Person, sondern als grundsätzlich verführbar und manipulierbar. Der Staatssicherheitsdienst versuchte seine Schwachpunkte herauszufinden, um dann mit ausgefeilten Techniken haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen oder Andersdenkende einzuschüchtern. Detailliert zeichnet der Verfasser nach, mit welchen Manipulationsmethoden das MfS die Bürger gleichzuschalten versuchte und belegt zugleich, dass es den Menschen ihren individuellen Freiheitswillen dennoch nicht nehmen konnte.