Werner Rösener (Hg.)
Staat und Krieg. Vom Mittelalter bis zur Moderne
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2000
Krieg und Gewalt prägten seit dem Mittelalter in elementarer Weise die Politik, Gesellschaft und Kultur Europas. Kriege - etwa der Dreißigjährige Krieg oder der Zweite Weltkrieg - haben sich tief in das historische Gedächtnis vieler Generationen eingegraben. Der preußische General Carl von Clausewitz hat als erster den instrumentellen Charakter des Krieges erkannt. Er ging jedoch von den Vorstellungen des frühen 19. Jahrhunderts aus, vom Krieg zwischen Staaten, vom staatlichen Gewaltmonopol und von bindenden Verträgen. Ein Krieg ohne Anfang und Ende, ohne anerkannte Handlungsrichtlinien galt als ausgeschlossen. Die Realität allerdings entsprach schon im 19. Jahrhundert nicht diesem Idealbild, auf andere Epochen lässt es sich erst recht nicht übertragen. Das Verhältnis von Staat und Krieg sah im Mittelalter, in der Frühen Neuzeit und in den letzten zweihundert Jahren jeweils anders aus. Der Band gibt Einblicke in diese spezifischen Verhältnisse, bietet aber auch einen Überblick über den Wandel in diesem Bereich vom Mittelalter bis in unsere Gegenwart.