Das Blaubartzimmer. Thomas Mann und die Schuld

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000
Unvorbereitet ins Exil getrieben, musste Thomas Mann in München in einem Koffer seine Tagebücher zurücklassen. Als er endlich wieder in den Besitz seines Koffers gelangte, verbrannte er "bei erster Gelegenheit", wie sich später seine Tochter Erika erinnerte, "eine Menge Papier" ? "die gesammelten Tagebücher bis 1933". Ihr Inhalt ist unbekannt, und doch scheint evident, dass in ihnen eminente Geheimnisse verborgen waren. Wie sonst hätte Thomas Mann nach dem Verlust seiner Tagebücher notieren können: "Meine Befürchtungen gelten jetzt in erster Linie u. fast ausschließlich diesem Anschlag gegen die Geheimnisse meines Lebens. Sie sind schwer und tief. Furchtbares, ja Tötliches kann geschehen." Was mochte damit gemeint sein? Hatte Thomas Mann Angst, es könnten seine homoerotischen Neigungen gegen ihn ausgespielt werden? Oder umfassten die Geheimnisse mehr, griffen sie von der "Wollust" über zur "heißen Schuld"? Michael Maar gelangt, indem er in erster Linie das Werk auf eine sich bald abzeichnende, bisher immer übersehene Spur hin untersucht, zu einer beklemmenden Vermutung, die Thomas Mann in neuem Licht zeigt

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