Zigeuner. Begegnungen mit einem ungeliebten Volk

Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2013
Zigeuner in Europa: über Kultur, Traditionen und politisch korrekte Klischees. Vorbehalte und Berührungsängste, die nicht zuletzt ein Erbe des Nationalsozialismus sind, verstellen in Deutschland den Blick auf das Thema Zigeuner. Rolf Bauerdick hat eigene Erfahrungen gemacht. Über zwanzig Jahre auf weit mehr als einhundert Reisen in zwölf Länder begegnete er Menschen, die sich mit selbstverständlicher Unbefangenheit als "Zigeuner" bezeichnen. Er war nicht als Ethnologe, Soziologe oder Menschenrechtler unterwegs, sondern als Berichterstatter und Fotograf. Als ein Besucher, ein Gast taucht er unvoreingenommen ein in die Kultur der größten europäischen Minderheit. Mit kritischem Wohlwollen schildert Bauerdick den Alltag der Zigeuner. Weder beschönigt er ihre massive Diskriminierung noch entbindet er sie von ihrer Eigenverantwortlichkeit. Er geht den Ursachen einer dramatischen Verelendung und der Zunahme ethnischer Konflikte auf den Grund, frei von dem Vorurteil, dass die einen immer Opfer, die anderen immer die Täter sind. Dabei stellt Rolf Bauerdick politisch korrekte Klischees in Frage und wendet sich massiv gegen die stereotype Verwendung des Begriffspaars Sinti und Roma. Schon der Titel seines Buches hat Brisanz. "Zigeuner" ist für ihn kein rassistisches Schimpfwort, keine diffamierende Fremdbezeichnung oder Täterkategorie - wie für Romani Rose, den Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sondern eine für ein Großteil dieses Volkes identitätsstiftende Eigenbezeichnung. Viele seiner Begegnungen sprechen dafür.

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