Heinz Peter Schwerfel
Kunstskandale. Vom Tabu zum Meisterwerk
DuMont Verlag, Köln 2000
Mit 130 überwiegend farbigen Abbildungen. Das Porträt einer Kindermörderin als Höhepunkt der Ausstellung "Sensation" in der ehrwürdigen Royal Academy of Arts in London, die exhibitionistischen Eskapaden von Jeff Koons und Cicciolina, Blut in der Druckfarbe einer Sonderausgabe des Magazins der Süddeutschen Zeitung von Jenny Holzer, der andauernde Streit um Geldverschwendung für die monumentalen Installationen der Kunst im öffentlichen Raum - heute sind es die Klatschspalten und die Aufmacher der Titelseiten in Boulevardblättern, die von den neuesten Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst berichten. Unsere Erinnerung an skandalöse Kunstwerke zu den Themen Sex, Politik, Konsum, Gesellschaft, öffentlicher Raum, Medien, kollektive Erinnerung bestimmen das Buch. Nicht die brave Chronologie der Ereignisse ist das Ergebnis, sondern eine Collage aus Bildern, Zeitungsberichten, aus Stills der Fernsehberichterstattung kombiniert mit dem erläuternden Haupttext. Ist dies die zeitgemäße Art der seriösen Kunstgeschichtsschreibung? Ein Buch, das selbst provokativ wirken soll.