Global Player Faust oder Das Verschwinden der Gegenwart. Zur Aktualität Goethes

wjs verlag, Berlin 2008
In seinem Essay uber die Aktualität Goethes nimmt Michael Jaeger den Untertitel des Goetheschen Textes beim Wort und liest Fausts Drama als "Tragödie", als Katastrophe der modernen Zivilisation. Denn was Faust imaginierte, das Bild einer Gesellschaft, in der es keinen Augenblick der Ruhe mehr gibt, scheint heute beklemmende Realität zu sein. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts blicken wir auf die ungeheure Erfolgsgeschichte der faustischen Negation des Verweilens und auf den Triumph des modernen Mobilitätsideals. In dieser von global gultigen, nahezu unentrinnbaren Bewegungsrhythmen bestimmten Welt mit immer schnelleren Bild-, Daten-, Finanz-, Konsum- und Verkehrsbewegungen stellt sich die Frage: Was um Himmels willen ist eigentlich so schlimm am Verweilen? Warum muss alles Daseiende permanent entwertet, jeder Ruhebezirk im Sinne des modernen Bewegungsgesetzes kolonisiert werden?

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