Schloss Kostenitz. da capo Essay

Mayer Verlag, Stuttgart 1999
1 Abbildung. Herausgegeben von Inge Thöns. Ein Jahrhundert liegt zwischen dem Essay "Camera Obscura", mit dem Norbert Miller die Fin de Siecle-Erzählkunst Ferdinand von Saars wieder heranholt, und dessen Arbeit an der meisterlichsten seiner Novellen. Miller führt geistreich, enthusiasmiert und mitunter ironisch amüsiert durch die Architektur der Erzählung, ihr politisches Kolorit aus den Jahren nach der Wiener Revolution 1848, den Umbruch der Gesellschaft, die psychologische Stimmungslage: "Schloss Kostenitz" ist eine politische Novelle. Dass Ferdinand von Saar darin tiefer in die Geheimnisse der Neurasthenie eindringt als in jeder seiner anderen Novellen, widerspricht diesem Anspruch nicht. In der Erkundungsphase der Psychologie, parallel zu den Pariser und Wiener Neurosenstudien behauptet sich der Autor, auf den von ihm bewunderten Sacher-Masoch gestützt, als ein Diagnostiker der Seele, der darin zugleich ein Diagnostiker der Gesellschaft ist.

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