Oswald Egger
nihilum album. Lieder und Gedichte. Mit CD
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007
Mit CD. Das Wesen des Gedichts ist Gesang, nicht Gemälde, aber wer so redet (Herder), spricht vom Volkslied. "Es sind / noch Lieder zu singen jenseits / der Menschen" (Celan), doch auch jenseits ihrer Sperenzchen? Kommt im alten Lied das verhaltene, was sich versagt und bleibt im Gedicht, zu Tage, als Tagelied ans Licht? Und was sind das für Worte, die wie Blumen tun, tausendschön, so ohne Erde und Terrain, nur aus der Luft gegriffen? Oswald Egger legt quasi heimatlose Lieder und Gedichte vor, die von dort, woher die Kinder kommen, ins Diesseits kassibern: Zinkblumen (nihilum album) aus Erde und Rede, Zink, das sich im Glosen und Fokus des Gegenständlichen verliert und wie lichtflüchtige Wollflocken in Luft aufgeht: als "lana philosophica" den Alchemisten und Hermetikern bekannt, woraus "nihilum album", das "Weißnicht", "Nichts" und "nicht" entstanden. Das Buch versammelt 3 650 aparte Nichtstandard- Lieder in Vierzeilern (Priameln und Schnaderhüpferln): Sing-Sprüche zur Poesie der Lieder; eine Jahrgirlande mit grotesken Zügen und heiter tänzelnden Wortarabesken. Zu hören auch in der unverwechselbaren Intonation des Autors auf der beigelegten CD.