Bernd Stöver
Der Kalte Krieg. Geschichte eines radikalen Zeitalters 1947-1991
C.H. Beck Verlag, München 2007
Mit 40 Abbildungen und 6 Karten. Das atomare Wettrüsten und der Wettlauf ins All, der Krieg der Geheimdienste und Stellvertreterkriege in der Dritten Welt, die Angst vor Kommunisten hier und die Jagd auf bourgeoise Elemente da: Der Kalte Krieg wurde weltweit und auf allen Ebenen geführt: Politiker, Künstler, Intellektuelle, religiöse Führer, ja die gesamte Bevölkerung in Ost und West standen im Bann der ideologischen Auseinandersetzung. Bernd Stöver beschreibt in dieser histoire totale erstmals umfassend den Dauerkonflikt, der mit dem Zerfall der Sowjetunion endete, aber trotzdem, so das Fazit, keine Sieger kennt.
Nachdem sich allmählich die Archive öffnen und wir immer mehr auch über die Arbeit der Geheimdienste wissen, ist ein neuer Blick auf die politisch-militärische Entwicklung möglich. Das Buch zeichnet den wissenschaftlich-technologischen Wettlauf nach, der zu spektakulären Höhepunkten in der Raumfahrt führte. Es geht dem Wettstreit der Wirtschaftssysteme nach, dem Krieg um die Rohstoffe und dem propagandistischen Kampf um die Köpfe der Menschen. Dabei richtet sich der Blick immer auch auf die "Dritte Welt", die zwischen kapitalistischem und kommunistischem Block zerrieben wurde. Dass wir bis heute an den Folgen zu tragen haben und erst allmählich aus dem Albtraum eines totalen Kriegs der Welten erwachen, zeigt das Schlusskapitel.