Diagnose: unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin

Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2006
Sibylle Herbert bricht ein Tabu. Sie spricht aus, was niemand zu sagen wagt: Medizin ist ein knappes Gut, zu dem längst nicht mehr jeder Zugang hat. Opfer ist der Patient, der eine optimale Behandlung erwartet, aber sie längst nicht immer erhält. Eine Frau, 78 Jahre alt, hat einen fortschreitenden Lungenkrebs. Ein neues Krebsmedikament könnte ein Jahr Überleben bringen. Die Kasse lehnt die Übernahme der Kosten ab. Wie viel darf ein Jahr Überleben kosten? Knochenschwund-Untersuchungen - viele Jahre von den Kassen übernommen - zahlt inzwischen der Patient selbst. Wird Früherkennung unbezahlbar? Krankengymnastik hilft Rheumapatienten. Dauerhaft. Aber das Budget des Arztes ist begrenzt - und deshalb auch der Anspruch auf Krankengymnastik. Ein teureres Schmerzmittel bringt chronisch Kranken Linderung. Dem Arzt droht die Zahlung aus der eigenen Tasche. Krankenhäuser schicken Kranke zu früh nach Hause, empfehlen teure Medikamente und verlagern die Ausgaben in die Praxen. Bestimmte Untersuchungen, Medikamente und Therapien sind für gesetzlich Versicherte längst tabu. In Facharztpraxen und Krankenhäusern sind Privatpatienten willkommen, Kassenpatienten werden gerne vertröstet oder gar nicht mehr angenommen. Dabei werden Politiker nicht müde zu beteuern: Jeder bekommt in Deutschland die Versorgung, die medizinisch ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich ist. Doch wer entscheidet das?

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