Florencio Zaragoza Dörwald
Gifte in Lebensmitteln?. Mythen und Fakten
Stritzinger Verlag, Dreieich 2006
Mit zahlreichen Abbildungen. Natürlich gesund? Mythen bestimmen unsere Eßgewohnheiten. Der Trend zu mehr Biolebensmitteln ohne Pflanzenschutzmittel und Wachstumsregulatoren ist ungebrochen. Aus der Sicht radikaler Ökologen ist das sicher eine erfreuliche Entwicklung, aus der Sicht eines Lebensmittelexperten stellt sich diese Thematik etwas vielschichtiger dar: Kaum jemand weiß, dass es in unserer Nahrung Gifte gibt, die natürlich, ohne menschlichen Eingriff entstehen, besonders dann, wenn keine Pestizide oder Konservierungsmittel eingesetzt wurden. Diese natürlichen Gifte werden von den Behörden weniger genau untersucht und weniger restriktiv gehandhabt als synthetische Zusatzstoffe, obwohl die Natur in der Regel viel tückischere Gifte produziert als der Mensch. Würde man zum Beispiel Kaffee, Estragon oder Champignons durch Mischen aller bekannten Komponenten herstellen, dann würden sie nie die Zulassung als Lebensmittel erhalten. Unbekannt ist zum Beispiel auch, dass Botox, ein Gift eines Bakteriums (in der kosmetischen Medizin gegen Falten eingesetzt), eines der effektivsten Gifte auf unserem Planeten ist. Ein halbes Kilogramm davon genügt, die Weltbevölkerung auszulöschen.