Der islamische Weg nach Westen. Globalisierung, Entwurzelung und Radikalisierung

Pantheon Verlag, München 2006
Die Radikalisierung des Islam halten viele für eine Antwort traditioneller muslimischer Gesellschaften auf die Moderne. Doch diese Deutung ist falsch. Der Islamforscher Olivier Roy zeigt, dass der islamische Fundamentalismus selbst ein Produkt der Verwestlichung ist. Nur wer die Krise des globalisierten, kulturell entwurzelten Islam begreift, wird gesellschafts- und sicherheitspolitisch erfolgreich handeln können. Nach den jüngsten Krawallen in Frankreich, den Bombenattentaten in London und der Ermordung des niederländischen Regisseurs Theo van Gogh stellt sich verschärft die Frage nach der Radikalisierung des Islam. Olivier Roy zeigt, dass alle Versuche, den Islam als eine "Gemeinschaft der Gläubigen" staatlich zu verankern, gescheitert sind. Doch der islamische Fundamentalismus findet in Europa täglich neue Anhänger. Von seinen kulturellen und regionalen Ursprüngen hat sich dieser globalisierte Islamismus längst entfernt. Er ist zu einem Phänomen junger Muslime geworden, die in zweiter Generation in Gesellschaften leben, in denen sie sich als Fremde fühlen. Ihre Forderungen nach einem reinen und authentischen Islam sind jedoch Ausdruck einer westlich inspirierten, individuellen Sinnsuche.

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