Aram Mattioli
Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935-1941
Orell Füssli Verlag, Zürich 2005
Mit einem Vorwort von Angelo Del Boca. In Afrika zeigte Mussolinis Italien sein unmenschlichstes Gesicht. Hier hinterließ es eine Blutspur als Massentötungsregime, das selbst vor Genoziden nicht zurückschreckte. Was auf den ersten Blick als verspätetes Kolonialunternehmen erscheint, stellte in Tat und Wahrheit eine mit ausgeklügelter Logistik, immensem Aufwand und modernster Technologie geführte Aggression dar, die das Tor zu neuen Dimensionen organisierter Gewalt aufstieß. Luftangriffe, Giftgas und Konzentrationslager gehörten im brutal angegriffenen und besetzten Äthiopien ebenso zum Alltag wie Massaker, Pogrome, das Abbrennen ganzer Landstriche und das Abschlachten von Viehherden. In diesem Buch wird gezeigt, dass der Zweite Weltkrieg nicht mit dem deutschen Überfall auf Polen, sondern bereits am 3. Oktober 1935 mit der italienischen Aggression gegen das Kaiserreich Abessinien begann.