Johanna die Wahnsinnige 1479 - 1555. Königin und Gefangene

C.H. Beck Verlag, München 2005
Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Johanna die Wahnsinnige ist eine der bewegendsten Figuren der spanischen Geschichte. Mutter von sechs Kindern, die sie wenig sehen konnte, Witwe mit sechsundzwanzig, abgeschnitten von der Macht, eingeschlossen, eingesperrt in Tordesillas - erst von ihrem eigenen Vater, später von ihrem Sohn Karl V. - stirbt sie schließlich am 12. April 1555 nach einer endlosen Gefangenschaft. Johanna die Wahnsinnige hätte eine der mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit sein können. Im zur Weltmacht aufstrebenden Spanien wäre sie nach 1516 die unumschränkte Monarchin gewesen - es wäre ihr Reich gewesen, in dem die Sonne nicht unterging. Aber im Spiel um die Macht war sie die große Verliererin. Schon im Kampf um die Herrschaft in Kastilien wurde sie von Vater und Ehemann ausgebootet - aber sie war kein bloßes Opfer, es lag auch an ihr. Johanna füllte das Vakuum der Macht nicht aus, als der Ehemann vom Fieber dahingerafft und der Vater in Neapel abwesend war. Anders als ihrer Mutter Isabella war ihr jener Pragmatismus der Macht fremd, der nötig ist, ein Land zu regieren. Vakante Bischofssitze mussten beispielsweise besetzt werden, aber sie verweigerte ihre Unterschrift mit dem Argument, viel schlimmer als das Fehlen eines Bischofs sei es, "Hirten auszuwählen, die zum Hüten ihrer Herde nicht taugen".

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