Matisse und Picasso als Kulturreisende. Primitivismus und Anthropologie um 1900

Akademie Verlag, Berlin 2003
Primitivismus als Anthropologie" bricht mit der herrschenden Meinung, die Aneignungen vermeintlich primitiver Objekte in de Kunst der klassischen Moderne in Frankreich habe im Bann ihrer furchterregenden Andersheit und besonderen Primitivität stattgefunden. Vielmehr läßt sich zeigen, daß in Frankreich um 1900 eine visuelle Praxis des kulturellen Vergleichens gang und gäbe war, die mittelalterliche Kunst, japanische, ägyptische, archaisch-antike, sumerische, iberische, afrikanische, ozeanische und viele andere Kulturen auf eine Stufe stellt und gerade nach den Gemeinsamkeiten fragt. Den beiden Protagonisten der klassischen Moderne, Henri Matisse und Pablo Picasso ging es weniger um die "primitive" Vorlage - deren dokumentarisch eindeutige Bestimmung die Forschung lange dominierte - als um die Arbeit an "Konstanten menschlicher Kultur", also um eine Anthropologie im übertragenen Sinne.

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