Thomas Kirchner
Der epische Held. Historienmalerei und Kunstpolitik im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Habilitations-Schrift
Wilhelm Fink Verlag, München 2002
Mit 111 Abbildungen im Text und zehn ausklappbaren Bildtafeln. Das Niveau der französischen Kunst war zu Beginn des 17. Jahrhunderts recht niedrig. Das sollte sich ändern, als ein sich langsam etablierendes absolutistisches System immer mehr nach einer Repräsentation verlangte, die sich bewusst absetzte von früheren Formen der politischen Selbstdarstellung. Nur eine hochwertige Kunst schien geeignet, das neue politische Selbstverständnis adäquat zum Ausdruck zu bringen. Die Politik hielt die Historienmalerei für besonders geeignet, ihre Vorstellungen zu versinnbildlichen, und auch der Kunst galt sie als der Höhepunkt ihrer Bemühungen. Die erst durch das Zusammengehen mit der Politik mögliche Aufwertung der Kunst bildete die Grundlage für die Entwicklung einer modernen Idee vom Kunstwerk, die im 18. Jahrhundert zum Thema werden sollte.