Sylvia Townsend Warner

Lolly Willowes

oder Der liebevolle Jägersmann
Cover: Lolly Willowes
Dörlemann Verlag, Zürich 2020
ISBN 9783038200796
Gebunden, 272 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ann Anders. Lolly Willowes ist mit achtundzwanzig Jahren eine alte Jungfer, als ihr Vater stirbt und sie in die Obhut ihrer Brüder gerät. Nach zwanzig Jahren der Einschränkungen als unverheiratete Tante beschließt sie, sich endlich zu befreien und nach Great Mop in die Chiltern Hills zu ziehen. Hier genießt sie glücklich und ungehindert ihr neues Leben, das nur durch ein Geheimnis getrübt wird. Dieses Geheimnis - und ihre Berufung - ist die Hexerei, und dank einem Pakt mit dem Teufel ist Lolly Willowes samt ihrerKatze endlich frei."Lolly Willowes" ist der zauberhafte Debütroman von Sylvia Townsend Warner. Ihr pikantes Plädoyer für die Freiheit alleinstehender Frauen ist herrlich schräg und ein Meilenstein der feministischen Literatur.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 21.11.2020

Janika Gelinek entdeckt mit Sylvia Townsend Warners Roman von 1926 die Geschichte einer jungen Frau "aus gutem Haus", die sich gegen ein traditionelles Leben im Haushalt stemmt, noch ehe es Begriffe wie Empowerment gab. Dass die Autorin kein Manifest schreibt, sondern Literatur, betont Gelinek extra. Der eigentliche "große" Roman beginnt für sie mit dem neuen Landleben der Protagonistin gegen alle Vorsehung, weil sich nach der äußeren Befreiung für die Hauptfigur schließlich auch die "Freiheit des Denkens" einstellt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 26.10.2020

Während Rezensentin Edelgard Abenstein in gegenwärtigen Diskursen zu weiblichem Empowerment "Militanz und Erdenschwere" erlebt, entdeckt sie bei Sylvia Townsend Warner Leichtigkeit und Witz, die ihresgleichen suchen. Lolly heißt die Protagonistin und Erzählerin, mit der die bis dato unbekannte Autorin 1926 auf einen Schlag berühmt wurde. Nachdem Lolly zwanzig Jahre lang als alleinstehende Frau selbstaufopfernd ihre Familie zusammengehalten und gepflegt hat, beschließt sie im Alter von vierzig Jahren, allein aufs Land zu ziehen, um dort ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Allerdings tritt bald der Teufel auf den Plan. Besonders angetan ist die Rezensentin vom herrlich kuriosen Hexensabbat, den die Dorfbewohner im zweiten Teil des Romans veranstalten. Der Ruhm, den die Autorin damals für ihr ungewöhnliches und starkes Werk genoss, gebührt ihr auch heute noch, findet die berührte und beeindruckte Rezensentin.