Stuart David

Peacocks Manifest

Roadnovel
Cover: Peacocks Manifest
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783821809243
Gebunden, 205 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Peacock Johnson ist ein geborener Gewinner, denn er hat die Idee seines Lebens. Eine Idee, die seine aktuelle Pechsträhne vergessen machen wird. Und weil er jemanden braucht, der seine Idee so umsetzt, dasssie ihn wirklich reich machen wird, sitzt er im Flieger von Glasgow nach Chicago. Im Gepäck der eine Song, den seine Idee zur Goldader machen wird, ein paar hundert Dollar, eine Sammlung cooler Hawaiihemden und die Adresse von Evil Bob. Evil Bob ist kein Gewinner, aber er trägt Cowboystiefel und besitzt einen Führerschein. Und so machen sich die beiden ungleichen Gefährten auf eine Reise durch Amerika, in deren Verlauf Peacocks meisterhafter Plan in einer schier unglaublichen Mischung aus Musik, Wahnsinn und brutaler Wirklichkeit auf eine harte Probe gestellt wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2003

Ganz einig scheint sich Gisa Funck nicht mit sich selbst zu sein, hat sie doch beim Lesen teilweise den Eindruck gewonnen, der Autor habe es mit "Peacocks Manifest" mehr auf ein Drehbuch als auf einen Roman angelegt, gesteht aber andererseits eine amüsante und leichte Lektüre desselbigen zu, der vielleicht doch mehr Hintersinn bergt als auf den ersten Blick zu erahnen sei. Peacock, ein trinkfester Schotte, den es nach Amerika verschlägt, weil er dort einen Country-Klassiker in einen Dancefloor-Hit verwandeln möchte, ist ein Angeber erster Güte, der ewig schwadroniert und mit seiner Freundin sowie einem weiteren Kumpel aus dem Knast ein Trio abgibt, das einer Gangsterklamotte entsprungen sein könnte, wie Funck schreibt. Etwas anstrengend also, in ihrer rotzlöffeligen, raubeinigen, herumkaspernden Art. Dennoch habe Peacock etwas vom klassischen Taugenichts an sich, gesteht Funck, der, egal wie viel er herumstänkert und flunkert, einfach sympathisch sei und dezent darauf aufmerksam mache, dass die Wirklichkeit ganz andere Betrügereien zulasse als das bisschen Hochstapelei. Zur Person des Autors fügt Funck noch hinzu, dass David ein öffentlichkeitsscheuer Musiker und Songwriter ist, so ganz anders als sein Held, aber dass es wohl kaum Zufall sein könne, dass es Peacock an so symbolträchtige Ort wie Hollywood, Nashville und Memphis verschlägt.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.10.2003

Kolja Mensing fühlt sich richtig gut unterhalten von diesem "eingängigen und ausgesprochen komischen Roman, der von einem schnellen Beat aus Missgeschicken und Peinlichkeiten vorangetrieben wird". Autor ist der schottische Popmusiker und Schriftsteller Stuart David, ehemals bei Belle& Sebastian, jetzt mit seinem Projekt Looper alleine unterwegs. Die Leichtigkeit der Erzählung ist in Anbetracht von Davids Debüt, das nach Mensings Meinung "etwas sehr verträumt war", nicht unbedingt selbstverständlich. Thema des Romans ist die Welt der Popmusik und die Ideen, die einen hier und heute nach vorne bringen. In dem Fall haben zwei recht verzweifelte, aber auf ihre Art glamouröse Anti-Helden die schon oft durchgenudelte Idee, mit einem technoid aufgemotzten Remix das große Geld zu machen und driften auf dem Weg dahin planlos durch die amerikanische Provinz. David behauptet, dass es sich bei der Geschichte um einen authentischen Fall handelt - doch diese Behauptung klingt für Mensing nur danach, dass "er sich auch als Schriftsteller auf die bewährten Promotion-Strategien der Musikindustrie verlässt".
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