Steven Bloom

Stellt mir eine Frage

Roman
Cover: Stellt mir eine Frage
Wallstein Verlag, Göttingen 2009
ISBN 9783835304741
Gebunden, 160 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Silvia Morawetz. 1950 im Brooklyner Viertel Brownsville. Fast täglich kommen Meyer Woolf, Archie Feinstein, Izzy und ihre Freunde in Sams Cafeteria, um beim Kaffee über Gott und die Welt zu debattieren: Liebe, Ehe, Eifersucht, Alltagssorgen, Koreakrieg und Rassismus sind nur einige der Themen. Zu jedem weiß einer einen Witz zu erzählen. Einer Meinung sind die Männer selten, auch wenn ihr Jüdischsein sie verbindet. Und ständig fallen sie sich ins Wort, frotzeln, auch wenn sie sich mögen. Oder gerade deshalb. Die Schrecken antisemitischer Verfolgung haben sie alle ins amerikanische Exil geführt. Immerhin sind sie dem Schlimmsten entronnen, aber sie schleppen doch an ihrer Vergangenheit, und so amerikanisch sie sich geben, so wenig selbstverständlich ist ihnen vieles.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.10.2009

Angetan zeigt sich Rezensent Ulrich Rüdenauer von Steven Blooms neuem Roman "Stellt mir eine Frage". Er sieht den Autor in der Tradition großer amerikanischer Autoren wie Isaac Bashevis Singer, Saul Bellow oder Philip Roth. Das Buch über ein paar Männer aus der jüdischen Arbeiterklasse, die sich jeden Tag treffen um über Gott und die Welt zu reden, überzeugt ihn durch seine "sehr existenzielle Form des Humors". Es ist für ihn ein von Melancholie grundierter Humor, dessen Kern überaus ernst ist. Der Roman besteht fast ausnahmslos aus Dialogen, die nach Rüdenauer schwerelos und mit viel jüdischem Witz rüberkommen. Eine Stärke des in den 50er Jahren spielenden Romans sieht er auch darin, dass man ihm anmerkt, dass er in der Ära Bush entstanden ist, ohne dass er die Parallelen aufdringlich ausspielen würde. Besonders schätzt er zudem die "beiläufige Schilderung eines Milieus und eindrucksvoller Menschen", die Bloom hier gelungen ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.06.2009

Rezensentin Jutta Person fühlt sich bestens unterhalten von diesem "fein komponierten Brooklyn-Roman" von Steven Bloom, in dem es um das alltägliche Leben jüdischer Emigranten geht: Es wird unglaublich viel geredet, über scheinbar unwichtige Dinge, die aber doch sehr aussagekräftig ist. Die Rezensentin nennt das Ganze "Gesprächspingpong" und ist so angetan von diesem besonderen jüdischen Witz, dass sie am liebsten in ihrer Besprechung aufs Nacherzählen von Witzen beschränken würde. Nach Persons Meinung versteht Bloom es, "sparsame" wie "perfekte" Dialoge zu schreiben. Auch von Silvia Morawetz' Übersetzungsleistung zeigt sich die Rezensentin sehr beeindruckt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.05.2009

Gerhard Schulz hört den Zweiflern und Melancholikern in einem New Yorker Cafe zu und fühlt sich dabei gut aufgehoben. Die von Steven Bloom im "Plauderton" erzählten Alltagsgeschichten (Baseball!) aus der Zeit des Kalten Krieges, weiß der Rezensent, wirken allerdings nur auf den ersten Blick leicht. Erst beim mehrmaligen Lesen wird für Schulz die Polyphonie des Romans richtig erkennbar. Und das ist ein schönes Kompliment, wie Schulz uns selber versichert.
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