Stephen King, Peter Straub

Das schwarze Haus

Roman
Cover: Das schwarze Haus
Heyne Verlag, München 2002
ISBN 9783453864986
Gebunden, 832 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Zwei Autoren, die für exzellenten Horror stehen, haben ihre Fähigkeiten zum zweiten Mal vereint; zwanzig Jahre nach "Der Talisman" legen sie erneut einen packenden Roman vor. Um einen unheimlichen Serienmörder zu stellen, muss Ex-Detective Jack Sawyer das schwarze Haus betreten - es ist der Eingang zu einer anderen Welt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.10.2002

Die Grenzen des Horror- und Fantasy-Genres erfährt Andreas Merkel in dem neuen Gemeinschaftswerk von Stephen King und Peter Straub. Der Plot dreht sich um den "Superbullen Jack 'Hollywood' Sawyer", der in einer abgelegenen und idyllischen Kleinstadt in den Wäldern von Wisconsin einen Serienkiller jagt, welcher kleine Kinder verspeist. Wer der Täter ist, "wird schnell klar", aber nicht verraten. Merkel findet das "Porträt einer amerikanischen Kleinstadt", in der "Biker schon mal Derrida zitieren", durchaus gelungen. Weniger gefesselt ist er jedoch von der mit parapsychologischen Motiven aufbereiteten Gegenwelt, in der der Held gegen das Böse kämpfen muss. Hier bangt Merkel "eben nicht wirklich um Helden, denen immer noch ein Zauberwort" oder ein" plötzlich aus dem Baseballschläger kommender Laser-Strahl aus jeder Klemme hilft", und der Horror "fällt in sich zusammen".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.09.2002

Ein vom Rezensenten Burkhard Müller mit Spannung erwartetes Projekt ist es auf jeden Fall, das die beiden "renommiertesten Horror-Autoren Amerikas", Stephan King und Peter Straub, zusammen in Angriff genommen haben. Die beiden liegen innerhalb ihres Genres stilistisch und inhaltlich denkbar weit auseinander: während King den kunstvollen Umgang mit dem Trivialen beherrscht, liegt Straubs Stärke nach Ansicht des Rezensenten eher im subtilen Horror, bei dem sich "alle Kontur im Affekt auflöst". Gemessen an seinen hohen Erwartungen an diesen Versuch, fällt Müllers Urteil über das Gelingen dieser Kooperation jedoch recht skeptisch aus. Er findet, dass der Roman "ins Schlingern gerät" und sieht die Schuld dafür vor allem bei King. Die Art und Weise, wie der Autor seine Lieblings-Fantasy-Motive in den Roman einbringt, wirkt nach Ansicht des Rezensenten plump und schädigt die Dramaturgie der Erzählung. Zum Beispiel beklagt er "Der Mörder wird viel zu früh preisgegeben, seine Dämonenfratze ist hohl wie ein Luftballon, den fremde Giftgase blähen". Trotzdem ist der Rezensent nicht nur enttäuscht, es gibt an dem Buch auch allerhand gutes zu entdecken. Beispielsweise findet der Rezensent manche Charakterisierung des Roman-Personals sehr gelungen und stimmig - allerdings vermutet er auch hier die Urheberschaft bei Straub, von dem selbst King findet, dass er "der größere Autor" ist. Müller hat dieser dieser Einschätzung nicht viel entgegen zu setzen.
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