Scott Snyder

Happy Fish

Erzählungen
Cover: Happy Fish
dtv, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783423243810
Broschiert, 220 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Übersetzt von Lutz-W. Wolff. Ein Mann, der hinter einem Luftschiff herjagt, in dem seine Frau entführt worden ist; ein junger Bursche, der glaubt, eine Sex-Puppe vor ihrem Besitzer retten zu müssen; ein Country-Sänger, der nach einem Unfall gelähmt ist und nur noch auf der Bühne "funktioniert". Es ist nicht ganz die Welt, die wir kennen, was uns bei Scott Snyder begegnet. Es ist eine von Irrtümern und fehlgeleiteten Gefühlen beherrschte Welt, in der die Suche nach Liebe und Glück von vornherein aussichtslos scheint. Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, dass dieser junge Erzähler ein entschiedener Moralist ist.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.03.2004

Scott Snyders Figuren, findet Rezensent Jan Brandt, sind Menschen, denen in ihrem "chaotischen Leben" jegliche Orientierungspunkte fehlen, so dass sie sich wünschen, es würde sich ihrer jemand annehmen, der aus diesem Chaos "ein ordentliches Lehrstück zurechtschustert". Dies, so der Rezensent, hat sich Snyder zur Aufgabe gemacht, in den acht Lehrstücken seines Debütbands "Happy Fish". Doch während seine Figuren skurrilen Hobbys nachgehen, sich Dingen widmen, ohne je von ihnen erfüllt zu sein, lasse auch Snyder manche Erzählstränge, und damit die Lehrstücke selbst, einfach "ins Leere laufen". Ob Schwäche oder Absicht, ob Makel oder Ästhetik, das mag der Rezensent nicht entscheiden. Wohl aber, dass manche Metaphern angestrengt wirken, weil sie, obwohl dieselben Dinge meinend, immer andere sein müssen. Insgesamt aber scheint ihm Snyders "bunte Freakshow" in ihrem "bösen, subversivem Humor" gefallen zu haben, wofür er ein sprechendes Bild findet: "eine schräge Welt, in der alle Menschen so aussehen, als seien sie aus einem Karussell geschleudert worden".