Sabine Haupt

Der blaue Faden

Pariser Dunkelziffern
Cover: Der blaue Faden
Verlag Die Brotsuppe, Biel 2018
ISBN 9783038670087
Gebunden, 520 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

"Der blaue Faden" spielt im Hitzesommer 2003. Ort der Handlung ist eine Pariser Mansarde, aus der es zunächst noch ein paar Auswege gibt: in die Straßen von Paris, ins Internet, in die Vergangenheit der Heldin, d.h. nach Genf und Wien und an den Bodensee. Hinzu kommen reale und virtuelle Begegnungen mit fremden Männern und einer ziemlich ungewöhnlichen Concierge. Doch die mysteriöse Hitze nimmt weiter zu, die Atmosphäre wird klaustrophobischer, das Erzählen zunehmend fragmentarisch. Zentrales Thema des Romans ist das Warten, in all seinen alltäglichen, aber auch existenziellen und kulturgeschichtlichen Erscheinungsweisen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.07.2018

Charlotte von Manteuffel, in ihren vierzigern, sitzt in Paris an einer Kulturgeschichte des Wartens, die nicht fertig wird, weil sie ihrem Geliebten in Wien hinterher trauert, der sich verlassen hat. Also reist sie nach Genf, Wien, Paris und denkt über ihr Leben nach, fasst Rezensent Rainer Moritz die Handlung zusammen. Das ist alles sehr ambitioniert erzählt, mit all den Sprüngen und Exkursen, "polyamourösen Liebes-Multiplikation" und Metaebenen, gibt er zu, langweilt sich aber doch. Zuviel packt ihm Sabine Haupt in ihr Buch, fast jedes aktuelle Debattenthema - von Obdachlosigkeit bis zu Beschneidungsritualen - kommt irgendwie vor, klagt er. Was ihm fehlt ist ein: Warum.
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