Rudolph Wurlitzer

Zebulon

Roman
Cover: Zebulon
Residenz Verlag, St. Pölten 2012
ISBN 9783701715961
Gebunden, 300 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein. Zebulon Shook taumelt an der Grenze zwischen Leben und Tod durch einen psychedelischen Western eine Kugel im Herzen dem letzten Horizont entgegen.Zebulon Shook heißt der Held dieses Western ohne Helden: Nachdem er Lobo Bill im Kampf um eine Frau, halb Irin, halb Indianerin, erschießt, verlässt der abgebrannte Trapper und Fellhändler seine Hütte am Gila-Fluss in New Mexico und zieht Richtung Westen. Sein Weg führt ihn durch ein Land, wo kein Gesetz herrscht und Amerika noch nicht begonnen hat. In einem Bordell trifft er seinen Stiefbruder Hatchet Jack wieder, verliert beim Poker gegen die trickreiche und schöne Hure Delilah, fängt sich eine Kugel ein, und als er tags darauferwacht, weiß er nicht, ob er noch lebt oder nur ein Geist ist unter Geistern

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.10.2012

Begeistert hat Rezensent Frank Schäfer Rudolph Wurlitzers nun auch auf Deutsch erschienenen Roman "Zebulon" gelesen. Bereits in den 70er Jahren hatte Wurlitzer diese Geschichte als Drehbuch vorgelegt, aus dem sich Jim Jarmusch für seinen Anti-Western "Dead Man" reichlich bediente, informiert der Kritiker. Erzählt wird die Geschichte eines durch Einsamkeit und Alkohol sonderlich gewordenen "Zivilisationsrebellen" aus dem Südwesten der USA, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts kurz vor dem Bürgerkrieg wehmütig von seiner Pionier-Zeit verabschieden muss und sich nun in der veränderten Welt eines expandierenden Staates zurechtfinden muss. Der Rezensent liest hier eine "sarkastische Abrechnung" mit den romantischen Westernmythen, in welcher die Eigenschaften des Genres wunderbar persifliert werden. Der Kritiker hat sich nicht nur von der "abgründigen" Handlung dieses "anspielungsreichen Metawesterns" in den Bann ziehen lassen, sondern hat sich mit den geradezu "existentialistischen" Dialogen auch bestens amüsiert.
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