Richard Leeman

Cy Twombly - Malen, Zeichnen, Schreiben

Die große Monographie
Cover: Cy Twombly - Malen, Zeichnen, Schreiben
Schirmer und Mosel Verlag, München 2005
ISBN 9783829601610
Gebunden, 324 Seiten, 98,00 EUR

Klappentext

Mit 291 Farb- und 13 SW-Abbildungen, zum Teil auf ausklappbaren Tafeln. Dies ist die erste umfassende Monographie über Cy Twombly, der heute als einer der bedeutendsten und als der feinsinnigste unter den großen Künstlern des 20. Jahrhunderts gilt. Mit beispielloser Konsequenz hat Cy Twombly seinen künstlerischen Weg fernab der aktuellen Tendenzen und lange Zeit unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit verfolgt. 1928 in Lexington, Virginia geboren, entwickelte er schon früh eine eigene, sehr persönliche Zeichensprache aus Buchstaben und Wörtern, die mit malerischen Mitteln Dichtung suggeriert. Sinnlich-poetisch, oft bleistiftzart mit Schriftzügen und Graffiti übersät, gewannen seine Werke eine neue "klassische" Qualität, als Twombly sich Ende der 50er Jahre aus der von Pop Art und Abstraktem Expressionismus dominierten New Yorker Kunstszene ins Alte Europa zurückzog - seit 1957 lebte er in Rom und pendelt heute zwischen Italien und den USA. Die Götterwelt Griechenlands, das mediterrane Licht, Geschichte, Kultur und Mythologie des Abendlandes hielten Einzug in seine Kunst. Es ist die Sprache der Erinnerung und des Verlangens, die sich in Twomblys hochkomplexen Oeuvre artikuliert, eine Sprache, die ihren Ursprung an einem mythischen Ort hat, wo Malen, Zeichnen und Schreiben in eins zusammenfließen.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

So schön der Band ist, von der Schönheit der Bilder des 1928 geborenen amerikanischen Malers Cy Twombly transportiert er fast nichts. Zum Beispiel das Triptychon "Thyrsis" aus dem Jahre 1977. Im Buch sind es drei glatte weiße, leicht ins Bläuliche schillernde Flächen mit ein paar Klecksen und ein wenig Schrift. In Berlin, im Museum Hamburger Bahnhof steht man vor 300 x 198 cm, 300 x 412 cm und 300 x 198 cm. Das ist mehr als ein Größenunterschied. Bei vielen der Arbeiten von Cy Twombly geht es ganz wesentlich um die Bewältigung einer einzigen Aufgabe: So groß und gleichzeitig so leicht zu sein, wie es nur geht. Die Größe seiner Leinwände konkurriert mit denen Makarts und Pilotys. Er hat den gleichen Hang zum Übermächtigen. Aber die Herausforderung liegt für Twombly gerade darin, übermächtig zu sein und doch eine schwebende, heitere Leichtigkeit zu erreichen, die den Dimensionen seiner Leinwände alles Gewaltige oder gar Gewalttätige nimmt...
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