Philippe Jaccottet

Clarté Notre-Dame

Gedichte und Prosa
Cover: Clarté Notre-Dame
Wallstein Verlag, Göttingen 2021
ISBN 9783835350908
Gebunden, 111 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Das letzte Werk des im Februar verstorbenen Philippe Jaccottet.Clarté Notre-Dame, ein altes Dominikanerinnenkloster, liegt ganz in der Nähe von Grignan, wo Philippe Jaccottet seit 1953 wohnte. Bei einer seiner vielen Wanderungen am Ufer des Lez weckt der ferne Klang der Glocke Erinnerungen an die Kindheit, an seinen Weg als Dichter. Doch die Berichte über die Schrecken der Gegenwart, die Kriege und Folterkeller in Syrien, stellen alles noch einmal in Frage.Am 24. Februar 2021 ist Philippe Jaccottet mit 95 Jahren gestorben; eine Woche später erschien sein letztes Werk, das er im Sommer 2020 abgeschlossen hatte. In Lyrik und Prosa - wobei die Prosatexte poetische Texte sind, sich auf der gleichen Ebene wie die Lyrik befinden - stellt es noch einmal die Fragen dieses langen Lebens, die Frage nach der Poesie, aber auch die nach dem eigenen Raum des "sacré", des Heiligen in unserer säkularen Welt. Jaccottet ist sich dem nahen Ende seines Lebens bewusst, als er nach langem Schweigen noch einmal ansetzte zu diesem einsamen Spätwerk.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.01.2022

Für Rezensent Roman Bucheli war Philippe Jaccottet ein Gigant, ein besonnener, stiller allerdings. Jaccottets letzte Gedichte und Notate, "sorgsam" übersetzt von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz, sind für ihn Vermächtnis und Schaffenssumme zugleich. Zu entdecken sind laut Bucheli die zentralen Gedanken des Gesamtwerks: zum Elementaren, zu Luft und Wasser, zum Tod. Ob im Nachsinnen über das Ableben eines Dichterfreundes oder beim Gang durch den Garten - Jaccottet sucht und erkennt das Einfache und weiß es zu formen, so Bucheli.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.12.2021

Rezensent Eberhard Geisler schätzt die romanisch leichte Schreibe von Philippe Jaccottet. Dieses Erinnerungsbuch, in dem sich der Autor an einen verstorbenen Dichterfreund erinnert und an ihre tiefe künstlerische Verbindung, voller literarischer Reminiszenzen an Emily Dickinson, Georg Büchner oder Etienne Pivert de Senancours, behandelt laut Geisler die Leere wie die immer wieder erstarkende Hoffnung des Schaffenden. Wenn die Schrift transparent wird, meint Geisler, hat Jacottet einen Ort der poetischen Sehnsucht erreicht: Helligkeit.