Peter Widmann
An den Rändern der Städte
Sinti und Jenische in der deutschen Kommunalpolitik

Metropol Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783932482441
Gebunden, 210 Seiten, 18,41 EUR
ISBN 9783932482441
Gebunden, 210 Seiten, 18,41 EUR
Klappentext
Städte und Gemeinden sind Orte, an denen Vorurteile wirken und überwunden werden. Das zeigt die deutsche Minderheitenpolitik gegenüber Sinti und Jenischen seit 1945. Die Studie verfolgt den Weg von der "Bekämpfung der Zigeunerplage" in den ersten Nachkriegsjahrzehnten über ehrgeizige Integrationsprojekte in den siebziger und achtziger Jahren bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie Vorurteile ihre eigene Wirklichkeit hervorbringen, wie Ausgrenzung und Armut zusammenhängen und welche Spielräume die Politik hat, um Benachteiligungen zu überwinden
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.09.2001
Herbert Heuss stellt drei neue Publikationen des Berliner "Zentrums für Antisemitismusforschung" zur Minderheitenproblematik in der Bundesrepublik am Beispiel von Sinti und Roma vor. Alle arbeiteten heraus, in welcher Weise Stereotypen des "Zigeuners" auch während der Nachkriegszeit das Verhalten der Bevölkerung und politischer Institutionen prägten.
1.) Gilad Margalit: "Die Nachkriegsdeutschen und 'ihre Zigeuner'"
Margalit führe aus, wie überkommene Argumentationsmuster gegenüber Sinti und Roma auch nach dem Kriege zu einer Bagatellisierung der nationalsozialistischen Verbrechen verwendet wurden. Gleichzeitig widerspreche er dem 'quasi-jüdischen Narrativ', der Bestimmung der NS-Zigeunerverfolgung als Genozid und damit ihrer Gleichsetzung mit der Judenvernichtung. Dabei allerdings verfiele der Autor einer "literarischen Geschichtsschreibung".
2.) Peter Widmann: "An den Rändern der Städte"
Genauere, lokal ansetzende Untersuchungen fänden sich bei Peter Widmann, der die Wirksamkeit stereotypisierter Wahrnehmungsformen am Beispiel der Kommunalpolitik der beiden Städte Freiburg und Straubing beschreibe. Er unterscheidet dabei laut Rezensent vier Phasen, von der Vertreibungsphase der 50er Jahre bis hin zu integrativen Modellprojekten der Gegenwart.
3.) Brigitte Mihok: "Zurück nach Nirgendwo"
Brigitte Mihok konfrontiere das Verhalten Berliner Behörden gegenüber bosnischen Roma-Flüchtlingen konkret mit Berichten einzelner Betroffener.
Lesen Sie die Rezension bei
buecher.de1.) Gilad Margalit: "Die Nachkriegsdeutschen und 'ihre Zigeuner'"
Margalit führe aus, wie überkommene Argumentationsmuster gegenüber Sinti und Roma auch nach dem Kriege zu einer Bagatellisierung der nationalsozialistischen Verbrechen verwendet wurden. Gleichzeitig widerspreche er dem 'quasi-jüdischen Narrativ', der Bestimmung der NS-Zigeunerverfolgung als Genozid und damit ihrer Gleichsetzung mit der Judenvernichtung. Dabei allerdings verfiele der Autor einer "literarischen Geschichtsschreibung".
2.) Peter Widmann: "An den Rändern der Städte"
Genauere, lokal ansetzende Untersuchungen fänden sich bei Peter Widmann, der die Wirksamkeit stereotypisierter Wahrnehmungsformen am Beispiel der Kommunalpolitik der beiden Städte Freiburg und Straubing beschreibe. Er unterscheidet dabei laut Rezensent vier Phasen, von der Vertreibungsphase der 50er Jahre bis hin zu integrativen Modellprojekten der Gegenwart.
3.) Brigitte Mihok: "Zurück nach Nirgendwo"
Brigitte Mihok konfrontiere das Verhalten Berliner Behörden gegenüber bosnischen Roma-Flüchtlingen konkret mit Berichten einzelner Betroffener.
Themengebiete
Kommentieren