Norbert Furrer

Die vierzigsprachige Schweiz

Sprachkontakte und Mehrsprachigkeit in der vorindustriellen Schweiz (15.-19. Jahrhundert). 2 Bände
Cover: Die vierzigsprachige Schweiz
Chronos Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783034005210
Gebunden, 1178 Seiten, 99,90 EUR

Klappentext

Norbert Furrers zweibändige Arbeit ist den Sprachgrenzüberschreitungen auf dem Gebiet der Schweiz vom Spätmittelalter bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts gewidmet. Sie untersucht sowohl die räumliche Mobilität und Mehrsprachigkeit der Menschen als auch die verschiedenen Kontaktphänomene auf der Ebene der Rede und der Sprache. Band 1 enthält eine systematische Darstellung des Gegenstandes, ergänzt durch drei vertiefende Fallstudien zu Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit in einer Region (die Waadt im ausgehenden 18. Jahrhundert), einer sozialen Gruppe (die frühneuzeitlichen Militärauswanderer) und einem Individuum (Kaspar Stockalper vom Turm, 1609­/1691). Band 2 bietet eine Materialsammlung zum Thema in Form von Quellentexten, Tabellen und einer Zeittafel.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.06.2003

Der mit C. Bi. zeichnende Rezensent kommt aus dem Schwärmen angesichts dieses zweibändigen Werks über die Sprachgeschichte und Sprachentwicklung in der Schweiz gar nicht heraus, so begeistert ist er. Er preist den Autor wortreich für das "facettenreiche Panorama der Sprachlandschaft", das er mit seiner Studie skizziert, und sieht in den Bänden überzeugend nachgewiesen, dass bereits in der vorindustriellen Zeit Mehrsprachigkeit und Mobilität in der Schweiz verbreitet waren. C. Bi. rühmt den Autor als "einfallsreichen und mit großer Entdeckerfreude gesegneten Forscher" und empfindet die "Liebe", die Furrer für sein Forschungsgebiet hegt, durchaus als ansteckend. Wenn er etwas zu kritisieren hat, dann, dass durch die geradezu "barocke" Materialfülle die Leser mitunter den Überblick zu verlieren drohen. Dass der Autor dann auch noch dazu neigt, seine Dokumente sehr vollständig zu zitieren, verstärkt das Problem, so der Rezensent kritisch. Dennoch kann dies für den Rezensenten die "Verdienste" des Sprachforschers nicht schmälern, und er lobt die Bände als "faszinierendes Lesebuch", das zudem noch mit großer Sorgfalt gestaltet" wurde, wie er betont.