Nils Trede

Richtung Süden

Roman
Cover: Richtung Süden
Secession Verlag für Literatur, Basel 2021
ISBN 9783905951615
Gebunden, 80 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Sprachliche Erregung, nicht etwa, weil die Nerven angegriffen werden, sondern gesellschaftliche Zustände, die der namenlose Erzähler als Signale einer bedrohlichen Zukunft liest. Die Zeitdiagnose, die er aus den Beobachtungen seines Umfelds zieht, ist radikal. Im Zentrum seiner Kritik steht der öffentliche wie private Gebrauch der Sprache: Sie bezeichnet nicht mehr, was ist, sondern redet die Wirklichkeit schön.Das Mittelmeer etwa: Einst Symbol für die Schönheit einer über der blauen See sanft untergehenden Sonne, ist es zum kalten Friedhof ungezählter Menschen geworden, die nur eines wollten: überleben. Der, der hier spricht, kann und will die beiden Bilder nicht in eins bringen und über die zum Himmel schreiende Diskrepanz zwischen Illusion und Wirklichkeit nicht einfach hinwegblicken.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 10.03.2021

Rezensentin Sigrid Brinkmann scheint beeindruckt von der Dichte des kleinen Romans von Nils Trede. Wie der Autor darin einen Familienvater davon erzählen lässt, wie ihn die Ungerechtigkeit und der Mangel an Mitgefühl auf der Welt langsam zur Verzweiflung bringen, weil er ja weiß, dass und auch was zu tun wäre, nämlich Zuhören, nämlich Hinwenden, findet Brinkmann stark. Der Autor trifft die Unruhe des Erzählers mit seinem drängenden Ton ganz gut, meint sie, und lässt den Leser dessen Qual mitempfinden. Höchste Zeit, etwas zu unternehmen, findet auch Brinkmann.

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