Niklas Maak

Wohnkomplex

Warum wir andere Häuser brauchen
Cover: Wohnkomplex
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446243521
Gebunden, 320 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Warum versprechen sich viele Menschen vom Einfamilienhaus ein besseres Leben? Sie verlassen die Städte und ziehen ins Umland, wo sich ein trostloser Siedlungsbrei in die Landschaft ergießt. Häuser für Kleinfamilien, wie wir sie heute kennen, werden wir uns in Zukunft ökonomisch und ökologisch ohnehin nicht mehr leisten können. Wie aber sollen unsere Häuser in Zukunft aussehen? Was verraten sie über unser Leben? Könnte man sie sich ganz anders vorstellen? Dieses Buch, witzig, streitbar und bestens recherchiert, zeigt, dass das Bauen in Deutschland neu gedacht werden muss. Und wie man andernorts in Europa, Japan und Amerika bereits wohnt jenseits von Vorstadteinöde und Apartmentriegel.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 26.03.2015

Niklas Maak ist nicht nur der Leiter des Kunstressorts der FAZ, er ist auch einer der wichtigsten Architekturkritiker des Landes, weiß Wolfgang Nagel. Jetzt hat er ein wunderbar polemisches Buch geschrieben, in dem er die "Renditebestrebungen der Bauwirtschaft" anklagt und sich für eine neue "kollektive Wohnutopie" stark macht, die sich endlich vom elendigen "Quadratmeterfetischismus" losmacht, berichtet der Rezensent begeistert. Zwar ist sich Nagel nicht sicher, ob die Menschen hierzulande tatsächlich auf privaten Rückzugsraum zugunsten großzügigerer Gemeinschaftsflächen verzichten wollen, aber wenigstens demografische Entwicklungen wie die wachsende Zahl der Ein-Personen-Haushalte sollten berücksichtigt werden, und natürlich sollte die Ästhetik nicht immerzu der Ökonomie geopfert werden, stimmt der Rezensent Maak zu, der in "Wohnkomplex" auch an das gesellschaftsformende Potenzial von Architektur erinnere.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.12.2014

Nach der Lektüre von Niklas Maaks Buch "Wohnkomplex" möchte Rezensentin Doris Akrap am liebsten gleich ihre ganze Wohnung umgestalten - so interessant findet sie die hier von dem Architekturkritiker und FAZ-Journalisten vorgestellten Ideen. Architekturkennern mögen die von Maak beschriebenen Wohnprojekte nicht ganz unbekannt sein, informiert die Kritikerin, in jedem Fall aber weiten sie den Blick auf ungeahnte Möglichkeiten. So liest sie etwa interessiert, wie der Autor Wohnideen vorstellt, die auf das durch das Internet neu definierte Verhältnis von öffentlich und privat reagieren: Die soziale Kommunikation im Netz in den eigenen vier Wänden bedinge möglicherweise den Wunsch nach mehr Intimität auf der Straße, erfährt Akrap hier. Auch die Idee des offenen Hauses mit familienübergreifenden Wohnclustern findet die Rezensentin äußerst spannend. In jedem Fall kann sie dieses Buch unbedingt empfehlen.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 25.10.2014

Rainer Haubrich hofft inständig, dass keiner der vom Autor gepriesenen Vorschläge zur Erneuerung unserer Städtearchitektur umgesetzt wird. Ein Haus ohne Geschosse, dafür mit Abgründen! Wellblechhütten mit Maschendraht! Haubrich schlägt die Hände überm Kopf zusammen. Dass der Architekturkritiker Niklas Maak, der in diesem Buch bereits publizierte Essays und Kritiken weiterentwickelt, an solchen "Humbug" glaubt, möchte der Rezensent lieber nicht annehmen. Was Maak indes in seiner "Streitschrift gegen das gebaute Mittelmaß" über den Status quo der Stadtarchitektur schreibt, scheint Haubrich zu goutieren. Flott und "halbwegs" nachvollziehbar geschrieben, meint er. Auch wenn ihm der Autor mehr an Ideen denn an Bauwerken interessiert zu sein scheint.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.10.2014

Ja, dieses Buch liest man tatsächlich mit Vergnügen, versichert Rezensentin Laura Weißmüller nach der Lektüre von Niklas Maaks Untersuchung "Wohnkomplex". Das liegt insbesondere an der eingängigen Sprache des FAZ-Redakteurs, meint die Kritikerin, die feststellt, dass die Sprache der Architektur gar nicht so fremd sein muss, wenn man sie richtig zu formulieren weiß. Und so liest sie dank Maaks lebendigen Bildern interessiert, was es mit Ökohäusern, Mietpreisexplosionen, der Geschichte des Eigenheims im Grünen und an "asoziale Wellnesslandschaften" erinnernde Designerwohnungen auf sich hat. Aufmerksam und mit Freude beim Lesen folgt sie auch Maaks durchaus überzeugender Utopie eines neuen Wohnens und bleibt nach der Lektüre mit vielen nachhaltigen Fragen und Ideen zurück.
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