Michel Faber

Das Buch der seltsamen neuen Dinge

Roman
Cover: Das Buch der seltsamen neuen Dinge
Kein und Aber Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783036957791
Gebunden, 688 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Malte Krutzsch. Der junge Pastor Peter Leigh wird auf die Reise seines Lebens geschickt, zu einer Alien-Kolonie auf dem Planeten Oasis - nur darf seine Frau Bea ihn nicht begleiten. Um in Kontakt zu bleiben, schicken sie sich Briefe. Doch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit musste eine Liebe eine derart große Distanz überbrücken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.10.2018

Rezensent Jan Wilm wird nicht recht warm mit Michel Fabers im Original bereits 2014 erschienenen "Buch der seltsamen neuen Dinge". Wenn ihm der Autor hier erzählt, wie sein Held Peter von einer ominösen Firma mit der Bibel im Gepäck auf eine Mission ins All geschickt wird, um dort die spirituellen Bedürfnisse einer fremden, humanoiden teletubbyartigen Spezies, den Oasiern, zu befriedigen, indem er diese zum Christentum führt, erkennt der Rezensent zwar durchaus die Kritik an den Heilsbotschaften eines Elon Musk. Den Mangel an Fantasie, Magie, Humor, Ironie und sprachlichen Kniffen möchte der Kritiker dem Autor nicht mal ankreiden - zu dem kühlen, emotionslosen Setting des Romans passt das sogar, meint er. Dass Faber die Abgründe der fremden Welt allerdings nicht näher ausleuchtet, ärgert ihn dann aber doch: langweilig, meint er.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.06.2018

Michel Fabers Science-Fiction-Ehe-Briefroman liefert mal wieder einen der recht selten gewordenen Beweise, dass Literatur weiter reichen kann als nur in die Sphäre des Vertrauten und Bekannten, verspricht Rezensent Daniel Haas seinen Lesern. Mitunter schaffe er es sogar, dem Unbekannten, Fremden eine erzählerische Form zu geben und es so erfahrbar zu machen. Faber nähert sich dem Unbekannten über einen ehrgeizigen Missionar, der viele Millionen Lichtjahre reist, um einen fernen Planeten zu erreichen, auf dem seltsame Wesen leben, die kein Wasser kennen und keine Konsonanten aussprechen können. Während er auf dem Planeten "Oasis" mit den Aliens beschäftigt ist und ihnen das Neue Testament übersetzt, kämpft seine Frau auf der Erde um ihr Leben, denn dort ist das globale Chaos ausgebrochen. Allerdings merkt auch der Missionar bald, dass auch "Oasis" nicht so viel mit dem Paradies gemein hat, wie er zunächst glauben wollte. Mehr möchte der begeisterte Rezensent nicht verraten, sondern lieber dazu aufrufen, dieses (mit oder ohne "Genre-Etikett") "furiose" Buch zu lesen.
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