Markus Berges

Ein langer Brief an September Nowak

Roman
Cover: Ein langer Brief an September Nowak
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2010
ISBN 9783871346569
Gebunden, 478 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Es soll eine Traumreise werden, als die neunzehnjährige Betti aus der westfälischen Kleinstadt zum ersten Mal nach Monaco fährt. Dort will sie ihre langjährige Brieffreundin besuchen, die hübsche, coole, mondäne September Nowak, die im Penthouse über der Cote d'Azur lebt. Doch in Wahrheit ist September ganz anders als erwartet, ihre Briefe Täuschung, ihr Leben Betrug. Betti fühlt sich schäbig verraten oder hat sie sich am Ende gerne betrügen lassen? Eine etwas verrückte Deutsche und ihr Sohn nehmen das enttäuschte Mädchen mit auf eine Fahrt durch das hochsommerliche Südfrankreich. Da erwacht in Betti eine trotzige Lust am Abenteuer, die Lust an der Angst und der Freiheit. Zwischen Marseille und Portbou, mithilfe von Zigaretten, "geborgten" Autos und Cremant, wagt sie ein paar Wochen lang selbst ein raffiniertes Spiel mit der Wahrheit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.01.2011

Die Protagonistin in diesem Roman, den der Frontmann der Band Erdmöbel Markus Berges geschrieben hat, ist 19, heißt Betti, reist nach Paris und dann nach Monaco. Nach Paris einer Brieffreundin wegen, die anders heißt als behauptet und sich als sehr anders auch herausstellt, als Betti sie sich vorgestellt hat. Schnaubend macht sich Betti, die sie nun nur noch "die Fette? nennt, auf und davon und erlebt mancherlei Abenteuer, die man genremäßig, so Oliver Jungen, dem magischen Realismus zuschlagen kann. Mal findet der Rezensent das einigermaßen reizend, anderes ist für seine Begriffe mit dem Wort "Kitsch? doch besser beschrieben. Insgesamt mag er das Buch aber, weil Berges immer wieder hübsch "dahingeerdmöbelte Bilder? finde und der Ton insgesamt "angenehm? ist.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.10.2010

Peter Unfried, erklärter Bewunderer der Band Erdmöbel, hat mit gespannter Erwartung den ersten Roman von Sänger und Texter Markus Berges in die Hand genommen, der ihm offenbar gefallen hat. Berges erzählt darin die Geschichte von der 19-jährigen Betti Lauban aus Westfalen, die auf eine Reise zu ihrer Brieffreundin aufbricht, die sich als jemand ganz anderes herausstellt als die "mondäne" September Nowak, als die sie sich ausgegeben hat, fasst der Rezensent zusammen. Daraus ergibt sich aber ein "Roadmovie", in dessen Verlauf sich die Hauptfigur neu erfindet, so der Rezensent, der zu wissen meint, dass Berges hier auch ein Stück eigene Entwicklung verarbeitet. "Volle Konzentration" für drei Zeitebenen und die wechselnde Perspektive vom personalen Erzählen zur Ich-Erzählung muss man aufbringen und sich zudem auf eine Geschichte einlassen, die im "vordigitalen Zeitalter" spielt, so Unfried, der den Roman im Verein mit einem gleichnamigen Instrumentalstück auf der neuen Platte von Erdmöbel dann aber genossen hat.
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