Marcus de Sautoy

Die Musik der Primzahlen

Auf den Spuren des größten Rätsels der Mathematik
Cover: Die Musik der Primzahlen
C.H. Beck Verlag, München 2004
ISBN 9783406523205
Gebunden, 399 Seiten, 23,23 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Thomas Filk. "Die Musik der Primzahlen", von George Steiner zum "Buch des Jahres 2003" erklärt, ist die großartige Erzählung vom Heiligen Gral der Mathematik und der bis heute währenden Versuche, ihn für sich zu erlangen. Primzahlen sind die "Atome" der Arithmetik, die Grundlage aller Zahlen - nur durch eins und sich selbst teilbar. Gleichzeitig gehören sie zu den quälendsten Geheimnissen der Wissenschaft. 2, 3, 5, 7, ? - lässt sich voraussagen, welches die nächste Primzahl ist? Verbirgt sich hinter dem schwer fassbaren Rhythmus ihres Auftretens vielleicht ein bestimmtes Muster? Oder gibt es gar eine Formel, mit der sich Primzahlen erzeugen lassen? In diesem Buch wird die Geschichte der ebenso exzentrischen wie brillanten Menschen erzählt, die das Mysterium der Primzahlen zu entschleiern suchten, was manchem zum Ruhm verhalf, andere hingegen in den Wahnsinn trieb. Der Lösung der Primzahlen-Frage vielleicht am nächsten kam der deutsche Mathematiker Bernhard Riemann. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stand dabei eine Idee, die eine geheimnisvolle Harmonie zwischen Prim- und anderen Zahlen aufdeckte. Nie schien man der Enthüllung des Geheimnisses der Primzahlen so nah gewesen zu sein wie damals. Doch als Riemann starb, verbrannte seine Haushälterin alle Unterlagen, und so ist die so genannte Riemann-Hypothese auch heute noch das große, alles überragende Rätsel der Mathematik.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.12.2004

Ganz und gar kann dieses Buch über die "Riemannsche Vermutung" und die Primzahlen von Marcus Sautoy den Rezensenten Holger Dette nicht überzeugen. Da die Riemannsche Vermutung über die Verteilung der Primzahlen ein mathematisches Problem darstellt, dass bis heute noch nicht gelöst ist und ohne fundierte mathematische Kenntnisse nicht zu durchdringen ist, hat sich der Autor mehr auf die Betrachtung der Primzahlen und auf die exzentrischen und genialen Mathematiker konzentriert, die sich mit ihnen beschäftigt haben, erklärt Dette durchaus angetan. Dass er sich dabei nicht in für den Großteil der Leser unverständliche Details mathematischer Art verstrickt, findet der Rezensent auch gelungen. Allein, dass sich Sautoy in seinem Buch immer wieder auf mathematikfernen "Nebenschauplätzen" tummelt, stellt die Leser mitunter auf eine "harte Probe", räumt der Rezensent ein. Besser wäre es seiner Ansicht nach gewesen, entweder ganz auf mathematische Erklärungen zu verzichten oder aber, Simon Singhs Beispiel "Fermats letzter Satz" folgend, mit zusätzlichen Erklärungen ein "besseres Verständnis dieses "großartigen Rätsels" der Mathematik zu ermöglichen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.10.2004

Ulrich Kühne rauft sich die Haare über die Chance, die der Glamour-Mathematiker Marcus du Sautoy hier vertan hat, die Chance nämlich, anhand der berüchtigten Riemannschen Vermutung eine lesbare Geschichte der Zahlentheorie zu schreiben. Riemanns Hypothese zu beweisen oder zu widerlegen ist bisher noch nicht gelungen, schon sie verständlich zu erklären, scheint sehr schwierig zu sein. Laut Kühne hat Sautoy es nicht einmal versucht (auch wir verzichten an dieser Stelle darauf). Auf jeden Fall geht es um Primzahlen, hinter deren chaotischer Folge Riemann ein System vermutete. Anstatt nun ohne unnötige Komplikationen zu erzählen, erzeuge Sautoy ein "metaphysisches Gewölk von Geniekult und Wahnsinn" und schwelge in "missratener Metaphorik, sinnlosen Superlativen, abseitigen Anekdoten, inhaltsleeren Introspektionen", erbost sich der Rezensent: "Die Mathematik, muss der Leser unweigerlich glauben, führt die Geschwätzigkeit zur höchsten Verfeinerung." Und so mag Kühne allein den Liebhabern von Schundliteratur das Buch ans Herz legen, das er - in einer etwas seltsamen Kehrtwendung - so schlecht findet, "dass es wieder gut ist".
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