Marcia Nardi

Collected Poems / Gesammelte Gedichte

Cover: Collected Poems / Gesammelte Gedichte
Zero Sharp, Berlin 2023
ISBN 9783945421178
Kartoniert, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Stefan Ripplinger. Zweisprachige Ausgabe Deutsch-Englisch. Dieser Band bietet die Auswahl aus Nardis Dichtung, die sie selbst getroffen hat. Es ist weltweit die erste Buchveröffentlichung ihrer Gedichte seit 1956. Nardi schreibt über ihre Dichtung: "Da der komplette Bestand der englischen Lyrik fast ausschließlich auf Männer zurückgeht, können sich Frauen zwar auf ihn beziehen, ohne Gefahr zu laufen, sich zu betrügen oder selbst herabzusetzen - solange sie sich von persönlicher Dichtung fernhalten. Will eine Frau wirklich aus weiblichem Empfinden heraus schreiben, muss sie nicht nur thematisch, sondern auch technisch eigene Wege gehen. Die meisten der vorliegenden Gedichte (manche mehr, manche weniger) sind ein Versuch, genau das zu tun. Doch der Versuch erscheint mir im Rückblick noch immer zu tastend und zaghaft, so als ob dieser Band nur den Boden bereitete für einen Weg, der erst noch gebahnt werden muss."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2024

Rezensent Tobias Lehmkuhl kann wenig anfangen mit den Gedichten Marcia Nardis und noch weniger mit der Übersetzung durch Stefan Ripplinger. Die Dichterin, die bislang vor allem dadurch bekannt geworden war, dass William Carlos Williams ihre Briefe unautorisiert in sein eigenes Großwerk "Paterson" einfließen ließ, lässt für ihn jene Klarheit missen, die Williams auszeichnet und dichtet bisweilen gar pubertär, findet er. Die Übersetzung verschlimmert vieles noch, so der ungehaltene Kritiker, unter anderem, weil Ripplinger sich nicht um eine sinnvolle Satzstellung im Deutschen bemühe.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.03.2024

Rezensent Peter Neumann freut sich, dass die Gedichte Marcia Nardis nun in einer zweisprachigen Ausgabe vorliegen. Nardi war eine Bekannte des Dichters William Carlos Williams, der Auszüge aus ihren an ihn adressierten Briefen ohne Erlaubnis in sein eigenes Werk integrierte. Nardi selbst drückt in ihrer Lyrik ihre Verzweiflung und ihre Einsamkeit aus, so Neumann, die Gedichte bestechen ihn durch die Art und Weise, wie sie Allgemeingültiges aus Alltäglichkeiten bergen. Auch die unglücklichen Erfahrungen einer Frau mit dem Literaturbetrieb ihrer Zeit, ihre Einsamkeit und Armut stecken in den Versen, erkennt der Rezensen und zitiert: "An alle dunklen Schließen und Wände / Habe ich gehämmert und habe gerufen ... / Dies ist mein Haus, schrie ich, / Lasst mich ein."