Lauren Groff

Licht und Zorn

Roman
Cover: Licht und Zorn
Hanser Berlin, Berlin 2016
ISBN 9783446253162
Gebunden, 432 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs. Lottos Charme bezwingt jeden, Mathildes Schönheit wirft ein Schimmern an jede Wand. Sie lieben und begehren einander, sie heiraten, ziehen nach New York. Ihre Partys sind legendär, und irgendwann feiert Lotto Triumphe als Dramatiker. Ist das glückliche Fügung, oder lenkt hier jemand mit kühlem Verstand die Geschicke? Ahnt Lotto, welchen Zorn Mathilde hinter ihrem Lächeln verbirgt? Lauren Groff entwirft das Bild einer Ehe, hinter deren Glanz sich schleichend etwas Dunkleres offenbart. Denn die Geschichte von Lotto und Mathilde kann auch ganz anders erzählt werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2016

Karin Janker wird ganz schön desillusioniert, was die Ehe angeht, mit Lauren Goffs drittem Roman, der in den USA große Erfolge feierte. Den Text findet sie subtil und subversiv, weil er auf eine die Leserin überraschende Weise von tiefer Einsamkeit und von dem Unbekannten in der Ehe berichtet. Mit kontrollierender, manipulativer Erzählstimme, erklärt Janker, werden die Abgründe eines erstarrten Ehe-Alltags ausgelotet, und der in zwei Teile geteilte Roman dekonstruiert sich quasi selbst, indem er die Ehegeschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt, oder besser: als zwei komplett andere Geschichten, korrigiert sich Janker.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 01.10.2016

Wieland Freund hat Laura Groffs Ehe-Thriller "Licht und Zorn" gern gelesen. Rasanz und Blick fürs Detail attestiert er der amerikanischen Autorin, die hier von der Beziehung zwischen dem in Florida lebenden Millionen-Erben, Durchschnitts-Schauspieler und emotionsblinden Sunnyboy Lotto und seiner zunächst duldsam im Schatten stehenden Frau Mathilde erzählt. Während der Kritiker im ersten Teil des Romans an die "Old-Filth"-Romane von Jane Gardam denken muss, erinnert ihn der zweite Teil, der erst die ganze Thriller- und Spannungsbandbreite entfaltet, vor allem an Paula Hawkins. Zwar hätte Groff auf ein paar überraschende Erzählfäden verzichten können, meint der Rezensent. Wie ihm die Autorin aber ganz urteilsfrei von den Szenen einer Ehe und deren plötzlicher "Apotheose" erzählt, hat dem Kritiker gefallen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.09.2016

Erfrischend findet Rezensentin Wiebke Porombka Lauren Groffs Bild einer Ehe, deren einziger Antrieb der pure Egoismus ist. Dabei gerät Groffs Roman "Licht und Zorn" nicht etwa zu einer Verunglimpfung der Institution Ehe, sondern ganz im Gegenteil zur Feier einer Vereinigung, die für beide Beteiligten nicht weniger als Existenzbedingung ist, versichert die Rezensentin. Klug und ganz ohne moralinen Beigeschmack gewähre die Autorin Einblick in das von Aggressionen, Betrug und Geheimnisse geprägte Zusammenleben der Protagonisten, sowie deren beider verwickelter Vorgeschichten, wobei sich, so Porombka, stets neue überraschende Wendungen ergeben und der Roman zuletzt noch unerwartet zum "emotionalen Psychothriller" wird. Da verzeiht die beglückte Rezensentin der Autorin gerne die mitunter allzu abenteuerlich verstrickten Bilder und Metaphern.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 24.09.2016

Eva Behrendt liest Lauren Groffs Roman mit wachsender Begeisterung für das raffinierte Arrangement zweier aufeinander zulaufender Lebensläufe als zweier unterschiedlicher Perspektiven auf ein und dieselbe Ehegeschichte sowie zweier Erzählformen, eine breit und üppig, die andere analytisch kriminalistisch. Auf Behrendt wirkt das überraschend, weil sich damit zwei unerwartete Lebensentwürfe offenbaren. Das ist viel mehr als ein traditioneller amerikanischer Eheroman, findet Behrendt, es ist ein lebenskluges, philosophisches Buch, meint sie.
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