Klaus Garber

Zum Bilde Richard Alewyns

Cover: Zum Bilde Richard Alewyns
Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2005
ISBN 9783770540570
Gebunden, 180 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Das Werk Richard Alewyns erlebt gegenwärtig eine Renaissance. Er gilt als der Meister des Essays und der Textanalyse in seinem Fach, der Germanistik. Selbst verstand er sich als Kulturwissenschaftler im Schnittpunkt von Soziologie, Psychologie und historischer Anthropologie. Seiner Zeit in den zwanziger und dreißiger Jahren weit voraus, wurde sein Lebenswerk durch die Nationalsozialisten zerstört. Daß er sich nach der Emigration zur Rückkehr entschloß, "ist für die deutsche Germanistik eine unschätzbare Ermutigung gewesen." (Albrecht Schöne) Seine großen kulturgeschichtlichen Entwürfe zum Barock und zur Empfindsamkeit breitete er in seinen Vorlesungen aus. Sie werden hier erstmals rekonstruiert. Hinzu treten Porträts zu dem Entdecker kultureller Landschaften und dem Repräsentanten eines Faches, das er nur noch zwischen Weimar und Buchenwald angesiedelt sehen mochte. Eine umfassende Bibliographie dokumentiert das weitverzweigte Werk, das vielfach in Zeitungen, Theaterheften, Rundfunkmanuskripten überliefert ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2005

Als Alternative zu den verbrauchten Wissenschaftstrends der letzten Dekaden präsentiert der Osnabrücker Emeritus Klaus Garber in seinen Aufsätzen "Zum Bilde Alewyns" das Werk seines Lehrers: Richard Alewyn, der große Barockexperte, musste 1933 vor den Nationalsozialisten - mit Zwischenstationen in europäischen Staaten - in die USA ausweichen und kehrte 1949 von dort wieder zurück. Das Leben, vor allem aber das Werk Alewyns stellt Garber nun in seinen Aufsätzen sowie in einer 50 Seiten umfassenden Bio-Bibliographie dar. "Subtile Annäherungen" seien dem wissenschaftlichen Schüler gelungen, befindet Rezensent Frank-Rutger Hausmann. Vor allem auf die Exaktheit des großen Germanisten hebt Garber immer wieder ab, auf dessen Fähigkeit, "eine selbsterschaffene Welt" zu beschwören. Dass Alewyn nach seiner Rückkehr aus der Emigration zum "Meister der kleinen Formen wurde", dass ihm keine große, zusammenhängende Studie mehr gelang, wird nach Ansicht Garbers aufgewogen durch "blendende und formvollendete Aufsätze".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.10.2005

Oliver Jungen freut es, dass sich der Barockfachmann und allgemeine Kulturwissenschaftler Klaus Garber seines Mentors, des Germanisten Richard Alewyn, angenommen hat. Die bisher verstreuten Äußerungen Garbers zu Alewyn hätten mit dem Bändchen nun einen "würdigen Rahmen" erhalten. Kernelemente der Darstellung sind dabei die Rekonstruktionen von Alewyns späten Bonner Vorlesungen über das Barockzeitalter (1960/61) und über die Epoche des Sentimentalismus (1961/1962). Mit dem Aufkommen der "Empfindsamkeit" in der Aufklärung sei die bedeutendste "anthropologische Umformung" in der Kulturgeschichte des Abendlandes eingeleitet worden, so lautet die Hauptthese Alewyns. Zu kritisieren ist laut Jungen der im Verhältnis zum geringen Umfang "absurd" hohe Preis sowie die Wiederholungen, die sich in einigen Beiträgen finden.
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