Jens Mühling

Mein russisches Abenteuer

Auf der Suche nach der wahren russischen Seele
Cover: Mein russisches Abenteuer
DuMont Verlag, Köln 2012
ISBN 9783832195892
Gebunden, 300 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Vor zehn Jahren lernt der Journalist Jens Mühling in Berlin den russischen Fernsehproduzenten Juri kennen. Die Begegnung verändert sein Leben. Juri verkauft deutschen Sendern erfundene Geschichten über Russland, er sagt: "Die wahren Geschichten sind noch viel unglaublicher als alles, was ich mir ausdenken könnte." Seitdem reist Jens Mühling immer wieder nach Russland, getrieben von der Idee, diese wahren Geschichten zu finden. Die Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet, wirken wie ausgedacht. Aber sie sind das wahre Russland. Eine Einsiedlerin, die seit ihrer Geburt in der Taiga lebt und erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der 1000 Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.08.2012

Mit viel Lob bespricht Rezensentin Kerstin Holm die unter dem Titel "Mein russisches Abenteuer" erschienene Reportage des Journalisten Jens Mühling. Begeistert folgt sie den einfühlsamen und zarten Schilderungen des Autors, der sich hier auf eine magische Reise von Kiew über Moskau bis in die sibirische Taiga begibt. Die Kritikerin erfährt nicht nur viel Geschichte des Landes und der besuchten Orte, sondern begegnet in den "charmanten" Berichten auch einer Vielzahl kurioser Gestalten: dem populären Pseudohistoriker Anatoli Fomenko etwa, der Mühling von einem antiken "russischen" Mongolenreich berichtet, oder die tiefgläubige und weise Agafja Lykowa, - eigentliches Ziel von Mühlings Reise - die im sibirischen Urwald lebt und nur selbstproduzierte Nahrung zu sich nimmt. Ein wunderbarer Einblick in die "russische Seele", lobt die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.04.2012

Die paar Unstimmigkeiten und bemühten Übergänge verzeiht Tim Neshitov dem Russlandreisenden Jens Mühling gerne. Denn Mühling, so lernen wir, reproduziert keine Klischees, schreibt keine Urlaubslektüre, sondern ein "tiefsinniges" Buch über ein unbekanntes Riesenland. Stimmig findet der Rezensent das gezeichnete Bild in seiner Abbildung des Unstimmigen. Die strukturelle Zweiteilung in die einigermaßen zielstrebige Reise zu einer altgläubigen Einsiedlerin und den immer wieder zu Abstechern führenden Versuch, Russland zu verstehen, sagt ihm zu. Und führt nach der Begegnung mit Jesus-Wiedergängern, tätowierten Chauvis und durchgeknallten Mathematikern bei Neshitov zu der Frage, ob es in diesem Land auch gewöhnliche Menschen gibt.
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