Jean-Luc Godard

Das Gesagte kommt vom Gesehenen

Drei Gespräche 2000/2001
Cover: Das Gesagte kommt vom Gesehenen
Gachnang und Springer Verlag, Bern 2002
ISBN 9783906127637
Gebunden, 120 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Jessica Beer und Thomas Kramer. Angesichts der heutigen, schwierigen Situation für das anspruchsvolle Kino erinnert sich der französische Filmemacher an die Zeit, "als das Kino noch eine Kunst war": "Ich habe die Zeit wiederentdeckt, die wir zur Zeit der Nouvelle vague daran hatten, Orte zu filmen, die wir mochten oder einfach nur kannten, weil wir oft daran vorbei kamen, und die, wenn ich das so sagen darf, für den damaligen professionellen Film verbotene Drehorte waren, weil man dort einfach nicht filmte." Das erste Gespräch wurde Ende Januar 2000, gleich nach Ende der Dreharbeiten von Godards letztem Film "Eloge d'amour" geführt, das zweite nach dessen Vorführung in Cannes, und im dritten geht es um Sport und Film, um Zeitlupe und Geld. Den Abschluss des Buches bildet der "Zehn-Uhr-Vortrag" von James Abbott McNeill Whistler, Prince's Hall, Piccadilly, 20. Februar 1885.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.01.2004

Das Buch, das drei Interviews von Jean-Luc Godards mit den Herausgebern der Zeitschrift Cahiers du cinema aus dem Jahr 2000 versammelt, gibt einen "erstaunlich offenherzigen Einblick in das aktuelle Denken" des Filmemachers, findet Claus Löser. Dabei erweist sich Godard keineswegs als "verbitterter Exstar", dessen aktuelles Werk von der Öffentlichkeit ignoriert werde, wie der Rezensent berichtet, sondern "als hellwacher Geist, der überaus kritisch die zeitgenössische Szene" beobachte, sich selbst zur Disposition stelle und stets "von hintergründigem Humor und Selbstironie beseelt" sei. Löser ist von der Begeisterung Godards für Sport verblüfft, bezeichnet dessen Aussagen über Kollegen als "spontan sarkastisch", berichtet von der Verachtung Godards für die Filme der Coen-Brüder und zitiert Godards Urteil über die Filmindustrie insgesamt: "Waren werden nicht mehr erzeugt, um haltbar zu sein, sondern um ersetzt zu werden."

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