Ick kieke, staune, wundre mir

Berlinerische Gedichte von 1830 bis heute
Cover: Ick kieke, staune, wundre mir
Die Andere Bibliothek, Berlin 2017
ISBN 9783847703877
Gebunden, 468 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Thilo Bock, Wilfried Ihrig und Ulrich Janetzki.  Die Literaturwerdung der "Berliner Schnauze" Berlin war und ist bis heute von Zuwanderung geprägt und hat sich in der Ausbildung einer besonderen Mundart aller Sprachen bedient und sie einem Metropolen-Dialekt einverleibt, den man gemeinhin "Berliner Schnauze" nennt. Von der Straße, aus den Dienstmädchenkammern und Hinterhöfen fand das Berlinerische seinen Weg auf die Bühnen der Schmalzstullentheater und bald auch in die Schreibstuben der Dichter. Was mit Adolf Glaßbrenners Eckensteher anfing, wurde von Theodor Fontane aufgegriffen, von Erich Mühsam, Max Herrmann-Neiße und selbst von Gottfried Benn. Kurt Tucholsky entpuppte sich als Meister des mundsprachlichen Gelegenheitsgedichtes und Erich Weinert berlinerte noch aus dem Exil gegen die Nationalsozialisten an. Eine Mundart wurde hoffähig mit all ihrer Frechheit und Obszönität. Diese erste dokumentarische Anthologie, die sich dieser volksnahen Sprache widmet, umfasst über 250 Gedichte - von 1830 bis heute.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2017

Rezensentin Katharina Teutsch lernt Berlin von seiner besten Seite kennen mit dieser bibliophilen Anthologie, die 400 Seiten Dialektgedichte enthält, nach Epochen sortiert, wie Teutsch erklärt, mal politisch, mal gassenhauerisch. Versammelt sind Gelegenheitsdichter, Ecksteher und Bürgerschrecke, aber auch Fontane, Tucholsky, Klabund, Jurek Becker und der Satiriker Alexander Moszkowski. Dass die Sammlung kaum Gegenwart abbildet, findet Teutsch schade. Berliner Hip-Hop sucht sie im Band vergebens.
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