Henning Ahrens

Provinzlexikon

Cover: Provinzlexikon
Albrecht Knaus Verlag, München 2009
ISBN 9783813503241
Gebunden, 304 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen von Jana Cerno. Alles, was Sie schon immer über die Provinz wissen wollten, in genau 274 Stichworten: Das neue Buch von Henning Ahrens ist ein Lese-, Entdeckungs- und Erinnerungsbuch für die vom Land und die aus der Stadt. Denn Provinz ist nicht nur ein Ort, sondern auch eine Haltung.
Provinz - ein Begriff, der viele Assoziationen weckt und mit endlos vielen Klischees behaftet ist. Von den einen wird sie verachtet und hämisch verlacht, von den anderen trotzig verteidigt und gelobt. Hier die geistige, dort die geografische Provinz. Letztere mit klaren Grenzen, erstere keineswegs, denn sie ist leider überall zu finden, ob auf dem flachen Land oder in der großen Stadt. Der Lyriker und Romancier Henning Ahrens, auf dem Bauernhof aufgewachsen, zog als junger Mann in die Stadt und lebt heute freiwillig wieder auf dem Land. Er hat sich zu verschiedenen Stichworten Gedanken über die Provinz gemacht. So schreibt er über die Geduld erfordernde Bahnschranke ebenso wie über die Dorfschönheit oder das Schützenfest. In seinem Buch sind aber nicht nur wie in einem herkömmlichen Lexikon Definitionen zu finden, sondern auch seine Ansichten, Analysen und persönlichen Erinnerungen. Die in der Großstadt beheimatete Illustratorin Jana Cerno hat sich von diesen Texten inspirieren lassen und das Lexikon gestaltet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.07.2009

Provinz als geistige Haltung, nun ja. Für Christian Geyer hält dieser Band von einem Autor aus der norddeutschen Provinz allerdings durchaus Erkenntnisförderndes bereit. Über Bewegungsmelder, Außenjalousie, Wärmedämmung, Mehrzweckhallen, Backparadiese, Klassentreffen und Grillkamine etwa. Vorgetragen wird das von Henning Ahrens in "legerer" Weise. Das geht okay für Geyer, der ohnehin keine hochgepitchte Kulturkritik lesen wollte, aber auch kein Lob auf die Provinz. Bei Ahrens und seiner "einfühlsamen" Suche nach den "provinziellen" Erscheinungen fühlt sich Geyer ganz gut aufgehoben. Noch die furchterregendsten Einzelheiten zum Thema Eigenheim lässt er sich vom Autor servieren, sozialpsychologisch erhellt, nicht verächtlich.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.05.2009

Der hier rezensierende Schriftsteller Jochen Schimmang ist ganz eingenommen für Henning Ahrens "Provinzlexikon", das in 274 Stichworten die Provinz zu ergründen sucht. Die Lektüre des Werks beschreibt er als überaus vergnüglich und dazu auch noch recht lehrreich. Dabei unterstreicht er, dass der Autor die Provinz nicht schlecht reden, sondern erklären will. Das gelingt ihm in den Augen von Schimmang auch ganz ausgezeichnet, vor allem Dank der Unterscheidung von geografischer und geistiger Provinz. Die geografische Provinz findet er z.B. in Stichwörtern wie "Kuh", "Stoppelfeld", "Waldweg", "Baggersee", "Baumarkt", "Mehrzweckhalle" und "Nagelstudio" wunderbar beschrieben. Im Blick auf die geistige Provinz empfiehlt er besonders die Einträge zu "Intellektueller", "Asylbewerberheim", "Außenjalousie" und "NPD". Das Fazit des Rezensenten: "Ein Vademekum für jeden Provinzbewohner und Provinzbesucher, also für uns alle."
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