Heinz Strunk

Es ist immer so schön mit dir

Roman
Cover: Es ist immer so schön mit dir
Rowohlt Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783498001988
Gebunden, 288 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Er war mal Musiker. Jetzt ist er Mitte vierzig und im Großen und Ganzen nicht unzufrieden. Seine Freundin hat ein geregeltes Einkommen, und das Ein-Mann-Tonstudio wirft auch ein bisschen was ab. Die Träume von der künstlerischen Karriere sind längst begraben. Sie schmerzen nicht mehr. Da lernt er Vanessa kennen, Schauspielerin, jung, strahlend schön. Zuerst versteht er gar nicht, warum sie sich für ihn interessiert. Er verliebt sich in sie. Er verlässt seine Freundin. Ist er jetzt mit Vanessa zusammen? Es wird immer größer: das Glück und das Chaos. Sie ist beides für ihn. Und er kommt nicht los von dieser Frau und ihren Abgründen. Liegt das am Ende gar nicht an Vanessa, sondern an ihm selbst?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 03.09.2021

Julia Schröder hält das blanke Elend dieser Geschichte einer Midlife-Crisis überhaupt nur aus, weil Heinz Strunk das Ineinandergleiten von Tragik und Komik so gut beherrscht. Wie sich ein Endvierziger in diesem Text noch einmal mächtig spreizt, um eine viel jüngere Schauspielerin zu beglücken, wie das natürlich schiefgeht und in Tränenströmen und Trümmerfeldern endet, vermittelt Strunk laut Schröder mit viel Sinn für szenischen Witz und noch mehr Kenntnis der Abgründe "prekärer Männlichkeit". Die Geschichte ist nicht besonders originell, räumt Schröder ein, aber verdammt gut erzählt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.07.2021

Rezensent Christian Mayer sieht in Heinz Strunks neuem Buch keine Liebesgeschichte, sondern einen Katastrophenbericht über Männer in den Wechseljahren, weniger krass als Strunks Serienmörder-Roman und mit jeder Menge Strunkschem Männer-Verständnis geschrieben. Die Hauptfigur, einen als Musiker gescheiterten Melancholiker mit Wochenend-Kuschelfreundin, führt der Autor laut Mayer trotz aller gut beschriebenen Peinlichkeiten nicht vor, sondern folgt ihm empathisch durch jedes Fettnäpfchen, in das der Mann auf der Suche nach frischem Lebens- und Liebeswind tappt. Komisch und unterhaltsam, meint Mayer.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2021

Rezensentin Elena Witzeck hat im Grunde nichts einzuwenden gegen einen so trostlosen Liebesroman, wie Heinz Strunk ihn vorgelegt - fast wünscht sie sich eine Triggerwarnung für den Roman, so toxisch sei sein gesamtes Klima: Ein frustrierter Mann mittleren Alters verlässt zunächst seine Frau für die jüngere Vanessa, mit der die Beziehung dann aber auch scheitert. Dabei zücke Strunk wieder alle Register der Trostlosigkeit: Ständig stinkt jemand nach Schweiß oder Rauch, alle Männer wollen nur über Vanessa herfallen, "dünstende Phrasen" und Allgemeinplätze überall, so Witzeck. Auch wenn das teilweise funktioniere, vor allem dann, wenn der Mensch nur noch Trieb ist, scheitert Strunks Vorhaben für sie an der "grob gezeichneten" Frauenfigur Vanessa, die der Leser nicht richtig kennenlernen dürfe und die am Ende weinend zurückbleibt. Dass ihr Glanz für den Protagonisten am Ende erlischt, könne so nicht die avisierte Wirkung entfalten. Ein nur Dank erlebter Rede noch als "radikale Innenperspektive" lesbares Buch, und nicht Strunks Glanzstück, schließt Witzeck.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.07.2021

Rezensent Benedikt Herber fühlt sich von Heinz Strunks neuem Roman "Es ist immer so schön mit dir" gut unterhalten. Nach seiner laut Herber "bestialisch-stinkenden" Erzählung "Der goldene Handschuh" schaue der Autor in seinem neuen Buch erneut in menschliche Abgründe, allerdings nicht ganz so tief, atmet der Kritiker auf. Er folgt hier einem namenslosen vierzigjährigen Erzähler, einem selbsternannten, dem Alkohol verfallenen Opfer in der Midlife-Crisis. Das Thema ist nicht neu, räumt der Rezensent ein, abver so wie Strunk es anpackt, findet er es genial. Speed, Sound und die "unwiderstehliche Situationskomik" von Strunk reißen Herber mit. Schließlich erkennt er gar die Parallelen zu Michel Houellebecq. Auch, wenn Strunk ab und zu die "Grenze des Erträglichen" überschreite, mache die ungefilterte Gedankenwelt seiner Loser-Figuren das Buch zu einem äußerst unterhaltsamen Roman, schließt der Rezensent.

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