Glenn Patterson

Hausnummer 5

Roman
Cover: Hausnummer 5
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2004
ISBN 9783462033670
Gebunden, 378 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Ein normales Haus in einer normalen Straße in einer Vorortsiedlung von Belfast ist der eigentliche Held in Glenn Pattersons Roman. In den 50er Jahren erbaut, wird das kleine Reihenhaus im Laufe der Jahrzehnte von den unterschiedlichsten Menschen bewohnt: von dem frisch verheirateten Paar Harry und Stella, das sich nur langsam aneinander und die Nachbarschaft gewöhnt, bis Stella über Nacht alle Haare ausfallen. Von der chinesischen Familie, der Ausländerhass in Irland das Leben zur Hölle macht, oder von Catriona Eliot, die ratlos mit ansehen muss, wie ihre Familie plötzlich religiös wird. Glenn Patterson erzählt von Glück und Frust, kleineren und größeren Katastrophen, Freundschaften und Trennungen. Da die Nachbarschaft mitwächst, Menschen im Viertel ein- oder ausziehen, manchmal ein engerer, manchmal gar kein Kontakt zu den Leuten von nebenan besteht, ergibt sich ein bewegendes Porträt einer ganzen Straße und ihrer Bewohner in einer von Gewalt bedrohten Stadt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.06.2004

Sebastian Domsch ist von diesem Roman des irischen Autors Glenn Patterson, der in einem Reihenhaus in Belfast spielt, absolut begeistert. Der Autor erzählt aus der Perspektive von fünf nacheinander in diesem Haus lebenden Bewohnern und rekapituliert gleichzeitig "wie nebenbei" die schwierige Geschichte Nordirlands, erklärt der Rezensent. Dabei ist es durchaus nützlich, wenn sich die Leser über die groben Züge der "politisch-historischen Dimension" im Klaren sind, schildert Patterson doch vor allem in Andeutungen und beredtem "Schweigen" vom bis in den Alltag der Menschen Spuren hinterlassenden Nordirlandkonflikts, betont Domsch. Ihn hat die Konstruktion des Romans, der im Wechsel der Hausbewohner den Gang der Geschichte des Landes seit den 50er Jahren illustriert, in seiner Einfachheit "überzeugt" und er ist geradezu hingerissen von dem "mühelosen" Wechsel der Erzählerperspektiven, die das Können Patterson demonstrieren, ohne je "forciert" zu wirken, wie der Rezensent eingenommen betont. Er preist das Buch als überaus "erfrischende Geschichte", die wirkt, als habe sie "sich selbst geschrieben", wie der begeisterte Rezensent schwärmt.
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