Giuseppe Bonaviri

Die blaue Gasse

Roman
Cover: Die blaue Gasse
C.H. Beck Verlag, München 2006
ISBN 9783406542060
Gebunden, 279 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki. Bonaviri beschreibt eine heute versunkene Wirklichkeit, die magisch-bukolische Sphäre seiner sizilianischen Kindheit im Dorf Mineo. Er schreibt über den Vater, den Schneider, die Mutter, die Geschwister, über den zyklischen und unsterblichen Naturalismus der Bauern, die über das Schlachten der Zicklein und den geschnittenen Mohn Geigenstücke komponieren. Er erzählt von schrulligen Verwandten, über Geburt und Tod und erste Liebe.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.08.2006

Rezensentin Maike Albath schwärmt von der Fähigkeit Giuseppe Bonaviris, in seinem Roman "Die blaue Gasse" die Welt aus Kinderaugen wahrzunehmen und diese dem Leser nahezubringen. Dies sei sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Geschichte autobiografisch angehaucht ist. Der kleine Giuseppe, Hauptfigur der Erzählung, lässt sich von der sizilianischen Natur verzaubern, so sehr, dass es stellenweise schon ein wenig mystisch daherkommt, wie Albath bemerkt. Doch gerade die einfühlsame Wiedergabe des naiven Empfindens eines Kindes, das in einem kleinen Dorf auf dem Land in Süditalien aufwächst, dargeboten in einer "lyrischen Erzählweise", machen das Buch für die Rezensentin zu einem zeitlosen Genuss.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2006

Verzaubert schlägt Rezensent Oliver Jungen Guiseppe Bonaviris Roman wieder zu, der ihn in die archaisch-bäurische Kultur des Siziliens der dreißiger Jahre, eine "im schönsten Sinne naive Gesellschaft" zurückversetzt hat. Sein besonderes Aroma verdankt der Roman Jungens Beschreibung zufolge den Stadien des Übergangs, der Vergänglichkeit. Pralles Leben stoße an Verfall, die Liebe an den Tod. Die Handlung des zweigliedrigen Roman folgt, so der Rezensent, zunächst seinem etwa zehnjährigen Protagonisten auf dem Weg durch die Stätten seiner Kindheit. Teil eins sei vor allem dem Monat Mai gewidmet: wenn die Familie auf ihr Landgut fährt. Teil zwei spiele im Oktober in der Stadt. Doch ziehe sich der überblickte Zeitraum bis in die Gegenwart, wo der Rezensent den inzwischen über achtzigjährigen Autor den Tod seiner Geschwister beklagen hört. Die Schwerelosigkeit, die der Rezensent dem Roman bescheinigt, öffnet sich für ihn in den letzten Zeilen schließlich zum Nirvana. Übersetzerin Annette Kopetzki wird mit dem Prädikat "souverän" ausgezeichnet.
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