Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert. "In den guten alten Zeiten, als ständig Leute die Köpfe reinsteckten, da hat es uns noch Spaß gemacht. Wir haben immer so was von dick aufgetragen. Kleine Rangeleien unter großem Gegrunze ... aber heute, wo es einen so starken Rückgang an reingesteckten Köpfen gibt, sind die russischen Bauern alle sonstwo, ein paar in der Verwaltung, aber die meisten nicht, Eileens Katzen sind verwildert ..." In George Saunders' Erzählungsband Pastoralien erleben wir Menschen, die in reservatähnlichen Themenparks als Steinzeitwesen ihren Lebensunterhalt verdienen und dabei ab und zu im dunkelsten Winkel der Höhle mit ihren Liebsten per Fax kommunizieren...
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.05.2002
Trotz des abschreckenden Covers ist der Rezensent Harald Fricke sehr angetan von diesem Erzählband, der von der "Verelendung in menschlichen Themenparks" und vom "White-Trash am Rande Shopping Malls" handelt. Fricke lobt Saunders' genau beobachtenden Blick auf das (in der amerikanischen Literatur wohlbekannte) Kaputte - ein Blick, der einer Art anthropologischer Feldforschung gleichkommt. Keine seiner Figuren sei in der Lage, aus der Aussichtlosigkeit herauszufinden, und Saunders' "rasend beschleunigte Sprache" begleite und treibe sie geradewegs in die Sackgasse. Doch steckt dahinter weder krankhafte Faszination für Gewalt, noch Verachtung für seine Figuren, so Fricke lobend. Da wo "der Mensch dem Menschen Monster" ist - in einer Fiktion, die an die "Vermischtes"-Seiten der Zeitungen erinnert - da wird der Themenpark "zur zweiten Natur des Menschen", meint Fricke.
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