Friedrich Schleiermacher

Briefwechsel 1802-1803

Kritische Gesamtausgabe, Abteilung V: Briefwechsel und biografische Dokumente, Band 6
Cover: Briefwechsel 1802-1803
Walter de Gruyter Verlag, Berlin und New York 2005
ISBN 9783110182934
Gebunden, 609 Seiten, 178,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Andreas Arndt und Wolfgang Virmond. Band 6 umfasst den Briefwechsel Schleiermachers von Juni 1802 bis August 1803, die erste Zeit seines Aufenthaltes als Hofprediger im pommerschen Stolp. Von den insgesamt 291 Briefen dieses Bandes werden 74 erstmals und weitere 26 Briefe erstmals vollständig publiziert. 121 Briefe konnten erschlossen werden; von ihnen ist kein Text überliefert. Beiden Bänden sind Verzeichnisse der Briefe und detaillierte historische Einführungen vorangestellt; die Briefe werden durch Sachanmerkungen, Literaturverzeichnisse und ausführliche Register der Namen und Werke erschlossen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.12.2005

Schleiermachers Briefwechsel aus den Jahren 1802 bis 1804 (Band 6 und 7) sind deshalb besonders aufschlussreich für das Verständnis des Pfarrers, Gelehrten und Privatmanns, erläutert Rezensent Martin Ohst, da er in dieser Zeit in ein entlegenes Dorf in Pommern strafversetzt worden war. Als Schutzmaßnahme seiner Vorgesetzten, die den stadtbekannten Freigeist und Galan einer Pfarrersfrau aus der Schusslinie nehmen wollten. Der Briefwechsel mit Eleonore Grunow, so der Rezensent, sei von den Erben zwar "durchgreifend gereinigt" worden, doch scheine die "Tragik" dieser unmöglichen und dazumal skandalösen Liebe immer noch durch. Wissenschaftlich sei Schleiermacher in der Zeit in Stolpe insbesondere mit der Platonübersetzung beschäftigt gewesen, die er eigentlich mit seinem Freund Friedrich Schlegel projektiert hatte. Der Briefwechsel dokumentiere unter anderem auch das Zerwürfnis zwischen beiden. Bemerkenswert ist aus Sicht des Rezensenten, dass für Schleiermacher, der mit "unbeugsamer Energie" seine wissenschaftlich-literarischen Projekte verfolgt habe, ein "Leben ohne verpflichtende Bindung im persönlich-privaten Bereich" unvorstellbar gewesen sei. Die beiden Briefbände sechs und sieben der Kritischen Gesamtausgabe sind aus Sicht des Rezensenten "mustergültig" durch Register und Übersichten erschlossen, und auch die Kommentierung und Zuordnung der äußerst unterschiedlichen Texte sei "in bewährter Weise vorbildlich".
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