Edwin Cameron

Tod in Afrika

Mein Leben gegen Aids
Cover: Tod in Afrika
C.H. Beck Verlag, München 2007
ISBN 9783406549823
Gebunden, 256 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Nelson Mandela hat den Kampf gegen Aids als die nächste große Herausforderung Südafrikas nach dem Ende der Apartheid bezeichnet. Dass dies nicht übertrieben ist, zeigt Edwin Camerons Buch, das in Südafrika sofort zum Bestseller wurde. Cameron berichtet von seiner beginnenden Erkrankung und den panischen Versuchen, diese im Beruf und im Privatleben zu verbergen. Er erzählt, wie er als erster hoher Amtsinhaber in Südafrika seine Krankheit publik gemacht hat, mit rettenden Medikamenten versorgt werden konnte und zum führenden Aids-Aktivisten wurde. Das Buch ist bestechend, weil Cameron immer wieder über sein eigenes Schicksal hinaus den Kontinent insgesamt in den Blick nimmt. Er erläutert, warum Infizierte hier so unvorstellbar rücksichtslos stigmatisiert werden, warum selbst höchste Politiker die Krankheit eher für eine Strafe halten und wie die Pharmaindustrie hiervon profitiert. Sein Bericht ist das Zeugnis eines Richters, der seinen persönlichen Kampf gegen Aids zu einem Kampf um das Überleben Afrikas gemacht hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.04.2008

Edwin Camerons Buch über die Aids-Tragödie in Südafrika, ein Land mit einer der weltweit höchsten Infektionsraten, hat Rezensentin Gaby Mayr beeindruckt. Seine genaue Darstellung, wie es zu der epidemischen Ausbreitung kommen konnte, scheint ihr sehr erhellend. Der Autor, hochrangiger Richter und selber HIV-positiv, macht ihres Erachtens das komplexe Geflecht aus Vorurteilen, Moralismus, politischen Strategien und ökonomischen Interessen verständlich, das verantwortlich dafür war, dass der der Kampf gegen Aids in Südafrika so spät aufgenommen wurde. Mayr hebt auch Camerons offenen Umgang mit seiner Krankheit hervor. Die Schilderung seiner eigenen Erfahrungen verleihen dem Buch für sie eine "berührende Authentizität".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2007

Bettina Engels lässt keinen Zweifel an der Wichtigkeit des Buches. Die Aufsätze Edwin Camerons hat sie allerdings weniger als persönlichen Erfahrungs- und Überlebensbericht "ohne Pathos" gelesen denn als subtile Analyse der Verhältnisse in Südafrika und offenen Appell an die Mitverantwortlichen der Aids-Epidemie. Bemerkenswert findet Engels die Rationalität, mit der der Autor Phänomene wie die Aids-Leugnung und die Stigmatisierung der Opfer zu ergründen sucht, und Moralphilosophen wie David Benatar skandalisiert, die die Verantwortung für Aids am liebsten den Opfern überlassen würden.
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