Doug Johnson

Der Bruch

Roman
Cover: Der Bruch
Polar Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783948392208
Gebunden, 230 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. In einem heruntergekommenen Hochhaus lebt der siebzehnjährige Tyler mit seiner alkohol- und drogensüchtigen Mutter. Von seinem aggressiven und psychopathischen Stiefbruder Barry gezwungen die Häuser reicher Leute in Edinburgh auszurauben, versucht er, seine kleine Schwester Bean zu schützen. Bei einem Job ersticht sein Stiefbruder eine Hausbesitzerin und lässt sie sterbend zurück. Am nächsten Tag erfährt Tyler, dass es sich bei ihr um Monica Holt handelt, der Frau von Deke Holt, dem Oberhaupt einer Gang. Während die Polizei und die Holts Tyler und seiner Familie näher rücken, lernt er das Mädchen Flick aus vermögendem Haus kennen, die unter der Vernachlässigung ihrer Eltern leidet. In einer Welt voller Ausbrüche von Gewalt und Missbrauch bewahrt Tyler sich ein ausgeprägtes Gefühl für Menschlichkeit,das ihm fast zum Verhängnis wird.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 19.02.2021

Rezensent Thomas Wörtche liest Doug Johnstones Roman als einen Roman des Poetischen Realismus. Denn die prekären sozialen Umstände - der 17-jährige Tyler lebt mit drogenabhängiger Mutter in einem der schlimmsten Viertel Edinburghs und wird von seinem gewalttätigen Halbbruder zur Kriminalität genötigt - würden am Ende durch literarische Mittel überwunden, als Tyler mit seinem Schwarm aus der Oberschicht zusammenfindet, analysiert Wörtche. Wie sich der Autor so trotz seines "scharfen" sozialkritischen Blicks gegen einen düsteren Determinismus stemme, scheint dem Rezensenten zuzusagen, der hier außerdem das "Kerngeschäft guter Kriminalliteratur" am Werk sieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.02.2021

Wenngleich Rezensentin Sylvia Staude sich mit wertenden Worten eher zurückhält, hat sie diesen Roman mit Rührung und Mitgefühl gelesen. Bei aller Action, die Doug Johnson bietet, bleibt er immer nah bei seiner Hauptfigur: dem jungen Tyler, der in einem armen Viertel von Edinburgh lebt, dessen Mutter drogenabhängig ist, der für seine jüngere Schwester die Elternrolle spielt und dessen älterer Bruder ihn regelmäßig mitnimmt auf Hauseinbrüche. Nachdem die beiden bei einem ihrer Einbrüche im Haus eines stadtbekannten Gangsterbosses von dessen Frau überrascht werden, bekommt Tyler bei aller Alltagslast auch noch Probleme mit der Polizei, lesen wir. Von ganzem Herzen gönnt sie ihm denn auch das kleine Happy End nach dieser bitteren und brutalen Geschichte.