Dirk Meier

Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter

(Ab 10 Jahre)
Cover: Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter
Jan Thorbecke Verlag, Sindelfingen 2004
ISBN 9783799501422
Gebunden, 192 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen meist farbigen Abbildungen. Stürme und Sandbänke, Piraten und Packeis - wer sich im Mittelalter zu Schiff in Nord- und Ostsee wagte, brauchte Mut. Ohne Seekarten und Leuchtfeuer, auf offenen Holzschiffen mit Rudern und Segel brachen die ersten Seefahrer Nordeuropas auf, um zu fischen, zu handeln, zu erobern und zu rauben. Mit Friesen und Wikingern beginnt die Entwicklung der nördlichen Seefahrt, die schnell zu ausgedehnten Handelsrouten, immer besseren Schiffen, größeren Häfen und prächtigen Seestädten führte. Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Hanse, die bald ein weitgespanntes Handelsnetz von Brügge bis Riga, von Island bis Venedig aufbaute. Neben der Geschichtsschreibung bringt heute die Archäologie neue Einblicke in die Entwicklung des Schiffbaus, das Wachstum der Hansestädte wie das Leben der kleinen Fischerdörfer. Dirk Meier lässt anhand von Schiffsfunden und alten Reiseberichten das Leben auf See und an der Küste lebendig werden, berichtet von Piraten wie Störtebecker und von dramatischen Schiffbrüchen. Er geht auch darauf ein, wie die große Epoche der Seefahrt bis heute das Leben an der Küste prägt und wo man ihre Spuren finden kann. Eine anschauliche und reich illustrierte Geschichte der mittelalterlichen Seefahrt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.02.2005

Dirk Meiers "Seefahrer, Händler und Piraten im Mittelalter" ist ein geschichtlicher Abriss der Geschichte der Seefahrt und des Schiffsbaus an Nord- und Ostsee, von den Warägern bis zur Hanse. Begeistert ist Rezensent Christian Jostmann von dem Werk nicht in dem Maße, in dem sein Autor - Leiter der Arbeitsgruppe Küstenarchäologie der Universität Kiel - es von dessen Gegenstand, der Seefahrerei, ist. Das Urteil fällt gemischt aus. Den Satz des Buches mit seinen neun Schrifttypen findet Jostmann bedauerlich unruhig, auch vermisst er eine genaue Kommentierung der Abbildungen. In inhaltlicher Hinsicht hält er für lobenswert die "instruktiven" Passagen über die Veränderung der Flussläufe, der Routen und Handelsorte, kritisiert jedoch, dass Meier sich in den historischen Passagen im "Lehrbuchhaften" verliere, ohne das umfassend-anschauliche Versprechen des Titels seines Buches einzulösen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Rezensent in Rechnung gestellt hat, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.11.2004

"Höchst spannend", gluckst Tomas Niederberghaus, der Dirk Meiers Darstellung der mittelalterlichen Seefahrer, Kaufleute und Piraten mit großem Interesse goutiert hat. Meier zeichne die damaligen Abenteuer anhand von archäologischen Funden und alten Reiseberichten "faktenreich" nach. Chronologisch schildere er die Streifzüge der Wikinger, erkläre den damaligen Schiffsbau oder die Verbindung zwischen nordischer Mythologie und dem Meer. Manchmal allerdings gleitet er in eine "lehrbuchartige" Fachwörterparade ab, kritisiert der Rezensent. Solche Stellen erinnern Niederberghaus an die pädagogisch "fragwürdigen" Geschichtsbücher seiner Zeit als Schüler, und er hätte sich von Meier das ein oder andere Mal "mehr Mut zum Erzählen" gewünscht. Allerdings währen diese Ausrutscher ins Dozieren nur kurz, dank der "zahlreichen" Einschübe von zeitgenössischen Chronistenberichten, mit denen der Autor den Text lebendiger macht, versichert der Rezensent.