Christian Kracht

Der gelbe Bleistift

Cover: Der gelbe Bleistift
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2000
ISBN 9783462029055
Taschenbuch, 196 Seiten, 8,64 EUR

Klappentext

Vorwort von Joachim Bessing. Wie es einem an einem fremden Ort ergeht, davon handeln die Geschichten in "Der gelbe Bleistift". Kracht, ausgewiesener Asien-Kenner und ehemaliger Indien-Korrespondent des "Spiegels", zeigt dem Leser ein Asien, wie er es bislang noch nicht schauen durfte. Lakonisch beobachtet, nie zynisch, flaniert er durch den Kontinent und knüpft hierbei an die große angloamerikanische Tradition der Reiseschriftstellerei an. "Der gelbe Bleistift" war übrigens Titel seiner Asien-Kolumne in der "Welt am Sonntag".

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.10.2000

In einer Sammelbesprechung beschäftigt sich Mark Terkessidis mit den folgenden "neuen Romanen von der Popfraktion":
1) Alexa Hennig von Lange: "Ich bin`s" (Zweitausendeins)
Es ist der zweite Roman der Autorin, und die "Ambivalenz" zwischen Kritik am Konsum und aufwendiger Nachzeichnung seiner Fetische kommt deutlich zum Ausdruck, so Terkessidis. Der Protagonist drücke sich vor Nähe zu seiner Partnerin durch beständige Flucht in "eine Welt aus Konsum und Filmsequenzen". Aber "schwammig" bleibt, so kritisiert Terkessidis, welche Psychologie dem zugrunde liegt. Die Welt der Romangestalten findet er vage und die Handlung "beliebig".
2) Hennig von Lange, Müller, Klug, Haaksmann: "MAI 3D" (Quadriga)
Ziemlich ätzend kommentiert der Rezensent, hier handele es sich um den "klaustrophobischen Subjektivismus" einer "neuen Mitte": Man ist etwas Kulturarbeiter, etwas Student, immer geht irgendwo grad wieder ein Event, eine Partie ab, und dabei sein ist nötig, weil da womöglich der nächste Auftrag abzugreifen ist. Das ist, so Terkessidis, wohl durchaus kritisch gemeint, denn am Ende hat man sich, ja was sonst, davon zugunsten des eigenen Lebens befreit und Entscheidungen gefällt, z.B. geheiratet. Ach ja.
3) Christian Kracht: "Der gelbe Bleistift" (Kiepenheuer & Witsch)
Der Autor ist nach Japan gereist, und hat darüber berichtet. "Hotels, Mahlzeiten und Getränke kommen nicht zu kurz", schreibt Terkessidis. Ansonsten verwende Kracht die von ihm durchreisten Länder wie Thailand, Kambodscha und Laos nur als "Kulisse". Beobachtungen über Land und Leute bleiben unergiebig, es handele sich nur um die Bebilderung des "elitären ennui".